Nachdem die Digedags den ersten Teil der Chronik mit der ihnen
eigenen Bescheidenheit ignoriert, dafür aber Digedags Version
inbrünstig in sich aufgesogen haben, kommt nun der dritte Teil zur
Lesung. Den hat der Emir persönlich erlebt, trotzdem wurde er
standesgemäß von einem Schreiber ins Reine getippt. Dieser
Abschnitt kann es, am
Schmalzgehalt gemessen, mit der Rübensteiner Version durchaus
aufnehmen: Der Emir feiert mit seinen Mannen gerade das Ende des
auszehrenden Ramadan. Endlich kann man sich auch tagsüber wieder den
Magen vollschlagen.
Da nahen dem zünftigen Gelage zwei potentielle Mitesser, obendrein
noch Ritterlinge aus dem Okzident. Meister Nureddin stößt einen
gepflegten Fluch aus, der sogleich von seiner Hauptfrau in der
Flüchekasse verbucht wird.
Die beiden Ankömmlinge sind nicht minder
ruppig, einer behauptet gar, Eigentümer der emirschen Burg zu sein und will
nun die fällige Pacht abgreifen. Hier steht Aussage gegen Aussage
und der Topf der Flüche wird während der Debatte fleißig
weitergefüllt. |
Dann platzt dem Emir allerdings der Turban und er wirft mit der Kasse wütend
nach den Rittern.
Der Möhrenfelder ist auf Zack und greift herzhaft zu. Die beiden Ritter sind
mit der entstandenen Gesamtsituation ..., na ja sie flüchten halt in
Richtung Küste. Dort liegt noch ihr Schiff mit laufenden Motoren. Kurz
vor dem Ufer wirft der Möhrenfelder das Sparschwein zum Rübensteiner,
aber der verfehlt. So verschwindet der spätere Schatz im Geröll des
staubigen Baches. Den Kahn erreicht man mit Müh' und Not. Dem Emir
bleibt wieder mal nur das Fluchen. Obwohl alle Türken nach dem Topf
suchen, ist er nicht mehr aufzufinden.
Hier endet die Chronik, Runkel stichelt ein wenig und ein neuer Piaster
findet den Weg
in die neue Flüchekasse. Lange wird aber nicht geschmollt, der Emir
zeigt Runkel in der Ferne die ungefähre Position des alten Topfes.
Natürlich muss Runkel gleich los, aber jetzt ist erst mal Gericht zu
halten, wo Runkel im Zeugenstand gefragt ist.
Die Teufelsbrüder werden in Käfighaltung präsentiert. Zuerst
sind aber Strategos und Centurio an der Reihe. Dank Fürsprache der
Digedags bekommen die beiden ein mildes Urteil, jedenfalls aus Sicht
der Türken. Entweder droht ihnen die Ausweisung nach Byzanz mit
allen negativen Aussichten - oder die Konvertierung zum Muselmanentum.
Beide sehen das Letztere als kleineres Übel an. Die Teufelsbrüder
hingegen haben keine Gnade zu erwarten, dazu ist ihr Kerbholz zu
stark verziert.
Als Vogelfutter wollen sie Dig und Dag dennoch nicht sehen und sie
geben dem Emir einen dezenten Wink. Der Emir verkündet das Urteil:
Schuldig in allen Punkten. Zwangsarbeit soll sie fürderhin läutern. |
Und damit
sie dafür gut drauf sind, erhalten alle fünf eine professionelle und
kostenlose Fußpflege.
Während
das Volk die Vorführung sichtlich genießt, bittet die butterweiche
Suleika ihren Vater um Gnade. Sie weiß, wie leicht man sich bei
solcher Behandlung einen Nagel abbrechen kann.
Die Räuber werden
vorerst erlöst und dürfen sich im Gefängnis ein wenig erholen, bevor
am nächsten Tag ihr
Arbeitsverhältnis beginn.
Auf dem Plan steht als erstes ein Hafenbau.
Das feierliche Abschlußplädoyer des Emirs wird von Runkel jäh und
unsensibel
abgewürgt: "Und nun auf zur Schatzsuche!"
Dann gibt der Ritter noch seine Rübensteiner Version der Mieteintreibung zum
Besten: Prinzipiell ähnlich der Erzählung des Emirs, nur statt des Piastertopfes kommt dabei eine große Truhe mit einer halben Million Piastern
zum Einsatz. Hier erfährt man auch, dass ein Rübensteiner die Kraft
der vier Türken hat, ein Möhrenfelder dagegen nur ein halber Rübensteiner
ist. Auch die überragenden mathematischen Fähigkeiten des Rübensteiner
Geschlechts werden aufgezeigt. Was ist dagegen schon eine kleine
Rechtschreibschwäche. Auf der folgenden Flucht vor den 10001 Türken
vergraben sie die Truhe sorgfältig und eilen dann aufs Schiff.
Runkel freut sich schon auf die Schatzsuche am nächsten Tag und will
in echt rübensteinischer Großzügigkeit seine geerbte Burg als Hochzeitsgeschenk an
Suleika abtreten.
Ritterregel
"Laß dich nie mit Türken ein, denn ihr Benehmen ist nicht
fein!" |
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