
Endlich hat die Vorfreude ein Ende, die Expedition zur Hebung des
Rübensteiner Schatzes steht vor dem Aufbruch.
Nur noch schnell Wasser fassen, denn dort draußen soll's sehr
staubig zugehen. Der amtierende Brunnenwärter ermahnt Runkel zwar
noch, dass wertvolle Naß äußerst nachhaltig zu gebrauchen, da
passiert es schon. Runkels zackige Blechschuhe pieksen in die marode
Ziegenhülle und das Wasser entfleucht.
Der Mann hinterm Tresen stellt sich stur. Murrend zieht Runkel
Leine. Gut, dass die Digedags ihren Schlauch noch voll haben.
Gleich darauf treffen sie auf den Strategos und den Centurio im
lässigen Muselmanen-Gewand.
Im Navi haben die beiden als Ziel Mekka
eingegeben. Kürzeste Strecke - 60 Tage. Da kann Runkel auch gleich
noch eine seiner Regeln platzieren.
Als die Expedition im alten Bachbett angelangt ist, lässt Runkel
seinen Türkenschreck von der Leine. Er hofft, dass der intelligente
Zossen die bekannte Stelle wiederfinden wird.
Bald scharrt Türkenschreck mit allen vier Hufen auf der staubigen
Piste. Runkel ist sich sicher, den Ort gefunden zu haben.
Er malt sich seine Zukunft schon in herrlichsten Bildern. Sogar für
Dig und Dag soll ein Teilnahme-Zertifikat abfallen.
Ihre schnippische und undankbare Antwort wird vom Spender mit
Mißfallen aufgenommen. |
Während Runkel sich langsam eingräbt, schauen Dig und Dag aus
sicherer Entfernung zu. Als Ritter Buddelflink immer tiefer sinkt
und sich seines Anzugs entledigt, wollen die Digedags ein wenig den
Teufelsbrüdern beim Bau des Übersee-Hafens zusehen.
Da die beiden ihre Kräfte bisher schonen konnten, melden sie sich
beim Baumeister zum Arbeitseinsatz. Entsprechend ihrer marginalen
Körperkräfte brauchen sie nur kleine Brötchen backen. In der
Bachmündung sollen die passenden Trümmer liegen. Beim Wuchten eines
Hinkelsteins stoßen die Digedags auf einen seltsamen Tontopf. Oben
ein Schlitz und innen klappert es. Scharfsinnig wird sogleich auf
ein Sparschwein geschlossen. Und natürlich sind sie sich sicher,
hier Runkels Familienschatz aufgespürt zu haben.
Um den armen Runkel ordentlich auf die Nudel zu schieben, errichten
sie eines der bekannten Standardmonumente derer von Rübenstein. Also
einen zünftigen Schuttberg mit Schatzkammer und die unabdingbare
Beschriftung des Heiligtums in Form einer gravierten Steinplatte.
Obendrein ohne orthografische Unzulänglichkeiten. Die warnenden
Worte auf der Tafel würden jeden tomb raider zur Salzsäule gerinnen
lassen.
Als die Digadags auf Runkels Baustelle ankommen, ist außer einem
riesigen Krater nichts zu sehen. Kaum haben sie den Rand erklommen,
sehen sie in der Tiefe Runkel zum entscheidenden Schlag ausholen.
Ein sehr ertragreicher Brunnen speist nun den alten Bach. Runkel ist
davon wenig angetan.
Zum großen Ärger behaupten Dig und Dag auch noch, dass sie selbst
den Schatz entdeckt haben. Runkel tobt, als die zwei zuerst den Emir
über die Wasserader informieren wollen. Zwecklos.
Um die Quelle nicht auslaufen zu lassen, ordnet der Emir an, ganz
schnell einen Staudamm errichten zu lassen.
Erst jetzt fällt Runkel auf, dass er seine geliebte Rüstung
klaftertief verbuddelt hat. |
Der Emir
weigert sich, danach suchen zu lassen und verspricht ihm etwas
landestypisches als Ersatz. Nun wird auch Runkels Ungeduld befriedigt,
die Digedags führen ihn zum potemkinschen Monument.
Ein wenig enttäuscht ist er schon, als er den kleinen Topf findet, was
ihn zum Topfgeldjäger degradiert. Als jetzt auch noch der Emir darin
seine einstmals verspittelte Flüchekasse erkennt, ist es mit Runkels
Beherrschung vorbei. Unter groben Flüchen, die denen eines Emirs
keinesfalls nachstehen, haut er das Sparschwein in Stücke. Während er
reumütig die Piaster wieder zusammenkratzt und nun einen richtigen
Schatz suchen will, bitten die Digedags den Emir vollkommen unloyal
darum, sie vom Knappengelöbnis zu entbinden.
Geht leider nicht, aber der Emir kann die Digedags zu Effendis
schlagen, was dem Ritterrang gleichkäme. Runkel lamentiert zum
Steinerweichen. Das zieht. Der Emir macht auch ihn als verdienten
Tiefbauer zum Effendi.
Auch neue Klamotten gibt's für die drei. Und Runkel hat noch eine
blendende Idee. Er will Dig und Dag bei der Suche nach Digedag
begleiten und unterwegs so einige Schätze abstauben. Die beiden sind
hocherfreut.
Der Abschied ist so etwas von tränendrüsig - Runkel soll den schon etwas
morschen Türkenschreck in des Emirs Remise unterstellen und die
weiteren Fahrten auf
einem Wüstenschiff durchführen. Türki bekommt die Garantie, auf dem
Rückweg wieder mitgenommen zu werden. Das ganze Dorf lässt Runkel den
Wässrigen hochleben.
Drei Ritterregeln
"Wird auch einmal das Wasser knapp, ein Rittersmann macht
niemals schlapp!"
"Ein Ritter, welcher soviel kann, wird niemals nicht ein
Muselmann!"
"Ein großer Held wird dann und wann ganz plötzlich doch ein
Muselmann!"
Mittlerweile ist der Ursprung der Regeln nicht mehr konkret zu
verorten. Hadubrand oder Runkel - das ist hier die Frage! |
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