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131 An den Ufern des Euphrat Oktober 1967


Die Digedags und Runkel haben Türkien hinter sich gelassen und stehen fast an den Ufern des Euphrat.
Aus einer wirbelnden Staubwolke wird Runkels Kopfwindel von einem Pfeil durchbohrt. Gleich darauf zeigen sich auch die Absender, die als Mongolen erkannt werden. Schon liegen die drei Konvertiten im Staub und rufen nach dem Propheten. Die von Ritter Runkel angedrohte Beschwerde beim Großkhan lässt die Mongolen kalt. Die Gefangenen werden zum Transport verschnürt.
Ein weiterer Trupp hat gerade eine Mamelucken-Karawane um eine Menge Ziegenbälger erleichtert. Nun soll aus den toten Paarhufern zwecks Überquerung des Euphrat ein Floß  gebastelt werden. Aufpusten müssen die Blasen allerdings die drei Gefangenen, denn die Mongolenabgase sind angeblich zu wertvoll dafür.
Während Runkel die ritterlichen Lungen strapaziert, bauen sich Dig und Dag einen Blasebalg. Wie überaus unsportlich.
Aus den prallen Ziegenkadavern wird ein halbwegs passables Floß zusammengezimmert.
Was nützt einem aber die beste Schwimmhilfe, wenn man damit durch Strudel und Stromschnellen manövriert.
Dadurch kommen sie dem Ufer der Mamelucken ziemlich nahe und man begrüßt sie mit einem Pfeilhagel. Strategisch betrachtet ein suboptimales Transportmittel.
Nach einer auszehrenden Paddelei werden sie von ihren mongolischen Kumpels an deren Ufer gezerrt. Die Mongolen tackern Runkel und die Digedags an einen hohlen Baum. Jetzt, wo es ernst wird, streiten sie ab, den Muselmännern oder den Mamelucken anzugehören.
Während die durchgeweichten Mongolen ihre Kledasche am Lagerfeuer dörren, wird Runkel von einem Wespenschwarm attackiert. Der Stich einer Vespula vulgaris weckt in Runkel ungeheure Kräfte und er galoppiert samt Baum und angeseilten Digedags in Richtung der Brücke. Eine mongolisches Hackebeil verschafft Runkel Marscherleichterung und die drei stürmen weiter dem rettenden mameluckischen Ufer zu.
In der Brückenmitte verläuft die Demarkationslinie, an der schon die gegenseitigen Brückenwächter bedrohlich Aufstellung genommen haben.
Nachdem Runkel eine plausible Erklärung abgegeben hat, dass auch ein starker , bäumeausreißender Held wie er, lediglich vor der noch mächtigeren Wespe kapituliert hat, bringen die Mamelucken Verständnis auf und treiben die Mongolen an ihr Ufer zurück.
Und schon riskiert Runkel wieder die große Lippe und gibt die passende Ritterregel zum besten. Natürlich will der Obermameluck den wackeren Runkel sofort anwerben und verspricht ihm große Ehren. Als Ritter wäre Runkel aber schon ausreichend mit Ruhm und Ehre versorgt.
Diese hochmütige Ansage erregt des Hauptmanns Missfallen.
Mit Mühe und viel Schleim kann Runkel den Lapsus wieder ausbügeln, was nun den Mamelucken dermaßen verzückt, dass er beschließt, Runkel zum Mamelucken ehrenhalber zu schlagen.
In der Ruhmeshalle der Burg wird Runkel mit einem Tigerfell gekrönt. Nach seiner Dankesrede erhält er einen Dämpfer - Runkel ist doch nicht der Schönste im Land. Natürlich wurde wieder dieser unsägliche Digedag vor ihm zum Ehrenmamelucken ernannt, sein Konterfei ziert einen opulenten Rahmen. Nun outen sich auch die Digedags als alte Gefährten des Geehrten.
Der Hauptmann hat noch eine Nebenbeschäftigung als Zoll-Kontrolleur. Dabei ergibt sich für Runkel und die Digedags eine günstige Mitfahrgelegenheit auf einem Kelleg nach Basra.
Der Händler dealt mit Türkischem Honig und muss als Zoll einen Pott davon abdrücken. Mit dem Ratschlag, sich stets am Mameluckischen Ufer zu halten, verabschiedet der Hauptmann seine Gäste.
Die Mongolen wollen natürlich ihrer wertvollen Gefangenen wieder habhaft werden und fahren mit einem eilends aus der Brücke herausgeschnitzten Teil dem Floß hinterdrein. Ein vergessener Brückenpfeiler wird ihrer nicht manövrierbaren Insel zum Verhängnis. Fluchend baden sie erneut in den Fluten des Euphrat
 

Ritterregel:
"Ein Rittersmann braucht keine Axt, er bricht die Bäume, daß es knackst!"
Eigendichtung:
"Wer Bäume bricht mit einem Ruck, der wird geehrt als Mameluck."

 

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