
Nachdem die Aufregungen um den Gau mit der Dhau verklungen sind,
versammelt sich die geschlauchte Schiffsbesatzung um den großen Suppenkübel,
von den Digedags eigenhändig umgerührt. Obwohl man mit vollem
Mund nicht spricht, geht die Diskussion munter ums
Perlenhamstern. Bei
dieser Gelegenheit versuchen alle, Runkel klarzumachen, dass man nur als Scheich
durch Perlen reich werden kann. Außerdem herrscht in Ormuz
strengstes
Perlenbesitzverbot. Die Warnungen der Profis lassen Runkel
unbeeindruckt.
Irgendwoher muss er schließlich einen Schatz aufreißen, sonst kann
er seine Adelaide in den Wind schreiben.
Die
Perlenfischer geben ein lehrreiches Chanson zum besten, mit dem Fazit,
dass arm und gesund besser ist als reich und krank, oder so. Auch
diese Belehrung kratzt Runkel nicht im geringsten an. Als Ritter
bezieht er seine
Lebensweisheiten ohnehin aus Hadubrands Regelwerk.
Auch der Muezzin wagt sich wieder aus der Versenkung und behauptet
scheinheilig, dass Perlen eh nur weltlicher Brösel sind. |
Das können die Perlenfischer so nicht stehen lassen und sie
präsentieren den Umherstehenden vollkommen
unprofessionell ihre Sammlung.
Anschließend wird das Suppenfeuer gelöscht und der Zapfen gestrichen. Zum Abmatten legen
sich alle platzsparend auf dem Deck zur Ruhe.
Als endlich
alles weggeratzt ist, begibt sich der Muezzin auf seinen Raubzug. In den
unteren Schichten
ist bei der hohen Packungsdichte nichts zu machen. Also bleibt nur der
Angriff aus der Luft.
Mit einer schnell gebastelten Angelrute entert
der falsche Kerl in die Wanten und angelt dem Perlenbevollmächtigten
den prallen Beutel vom Brustbein. Gerade hat er die Beute in seiner
Kopfwindel untergebracht, kommt der Kahn heftig ins Schlingern. Der
Muezzin verliert die Contenance und fällt den Schlafenden auf die
Karkassen. Da aber alle durchgeschüttelt wurden, fällt dies nicht
besonders auf.
Die Leute sortieren ihre verfitzten Gliedmaßen neu und dämmern wieder
hinüber.
Bei Morgengrauen ist schon Ormuz in Sicht. Die gestörten
Penner quälen sich von ihren Matten hoch. Für Hamid hat Morgenstund
kein Gold im Beutel, seine Perlen sind verschwunden. Obwohl die
Planken aufs gründlichste durchkämmt werden, lässt sich die Ernte
nicht auffinden.
Der Muezzin entblödet sich nicht, einen seiner albernen Kommentare abzulassen.
Die Alchimisten wittern ein gutes Geschäft und
bieten ihre Hilfe an. Was sind schon Perlen, wenn man sogar Gold
machen kann. Kühne Behauptung, das. Zum Beweise holt der Nakhoda das
verbeulte Goldstück hervor. Durch die ganze Perlengeschichte sind
die Schiffer abgelenkt worden. |
Die Dhau rast derweil ungebremst auf die im Hafen parkenden Schiffe zu.
Hier hilft es nur, den Notanker im Meer zu versenken. Dadurch wird das
Ankerspill aufgedröselt und die Spaken fliegen lustig durch die
Kante.
Ein freundlich gesinnter Knüppel haut dem Muezzin den Turban von der Schüssel.
Als Runkel hilfsbereiterweise den Wickel aufheben will, fällt ganz zufällig der
Perlenbeutel heraus. Beim Wettbücken stößt Runkels Rübe mit der des
Muezzins zusammen. Runkels Birne ist leider ziemlich weich und gibt nach.
Da hat er Perlenräuber noch mal Glück gehabt und er geht stiften.
Im Gewimmel des Hafens taucht er unter.
Die Digedags und
Runkel machen sich sogleich an die Verfolgung. Unterdessen hat der
Muezzin den Marktstand eines Juweliers erreicht und bietet
ihm die Sore zum Kauf an. Nach anfänglichem Herumgedruckse siegt die
Habgier des Händlers über seine Angst, erwischt zu werden. Durchaus
begründet. Just in dem Moment greift
schon ein Büttel der PEZ (Perlen-Einzugs-Zentrale) zu und konfisziert
sowohl die Klunkern als auch den Verkäufer.
Die Digedags beobachten das Geschehen. Als der Muezzin die
Perlenfischer beschuldigt, können sich Dig und Dag nicht mehr zurückhalten.
Nun werden sie selbst als Hamids
Komplizen belangt, der Muezzin macht sich aus dem Staub. Auch Dig und
Dag gelingt die Flucht mit dem alten Fässertrick. Jetzt müssen sie
schnellstmöglich die Perlenfischer finden und warnen.
Ritterregel:
"Was macht die Ritter erst zu Kerlen? Der Siegeslorbeer,
Gold und Perlen!" |
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