Dank eines hervorragenden Langzeitgedächtnisses von Dig und Dag
erfahren wir nun, was sich im Zusammenhang mit dem Wrack des
Nearchos vor etwa 1600 Jahren so abspielte.
Alle drei Digedags waren damals als profane Landbriefträger tätig. Sie selbst hingegen bezeichnen sich hochtrabend als "griechische
Postreiter".
Immerhin haben sie wichtige Nachrichten für Alexander den Großen im Köcher,
der gerade am Indus zeltet und für sein ganzes Kriegsgedöns ein paar
passende Schiffe zusammennageln läßt.
Aus den despektierlichen Äußerungen der Digedags kann man schließen, daß sie nicht
besonders loyal gegenüber ihrem König sind.
So verschaffen sie sich auch in ziemlich naßforschem Ton den Zutritt zu
Alexanders Jurte. Schließlich haben sie die Lizenz zum ... Briefeaustragen.
Der König hält gerade großes Kriegspalaver ab. Nach der Schlappe in Indien
wollen seine Mannen nicht mehr mitspielen und schnell zurück in die Etappe. |
Da kommen dem Generalstab die Nachrichten der Digedags gerade gelegen.
In der Depesche heißt es, daß überall in den eingesammelten Provinzen Alexanders Macht
am bröseln ist und
die Korruption seiner Verweser ungeahnte Qualitäten erreicht hat. Das gibt den Ausschlag zur Rückkehr.
Während Alexander mit seinem Heer einen kleinen Marsch über Land
machen will, soll Nearchos auf dem Wasserweg Vorräte und
Gerätschaften transportieren.
In Harmozia will man sich dann zum
gemeinsamen Picknick treffen. Als die Digedags beim Rapport weilten, haben sich
drei Generäle ihrer edlen Postesel bemächtigt. Vermutlich hatten sie keine
Lust zu laufen, dabei wären sie sowieso zu fett für die armen Tiere
gewesen. Was ein echter Landbriefträger ist, hat auch keinen Respekt
vor der Generalität. Mit geschickten Lassowürfen fangen sie die drei
Pferdediebe ein. War aber etwas unüberlegt, denn das
Lächerlichmachen von höheren Chargen wird in Militärkreisen nicht
gern gesehen. Wenigstens bleibt den Digedags das Standgericht erspart,
sie müssen lediglich ins Arbeitsbataillon und Gerümpel durch die
Kante wuchten.
Hier erfahren sie auch, daß Admiral Nearchos' Kahn einen königlichen
Sonderauftrag ausführt. Nearchos fährt aber auch im eigenen
Spezialauftrag. Die Mitnahme einiger Kaufleute samt ihrer Sore soll
einen kleinen Obolus in die Admiralsbörse spülen.
Der König verabschiedet die Flotte seiner Fußkranken und macht sich
auf den beschwerlichen Parcours gen Babylon. |
Nearchossens Pott "Poseidon", der eigentlich als Flaggschiff gedacht
war, hat aufgrund seiner übermäßigen Ladung aus Kaufleuten und deren
Habseligkeiten bald das Nachsehen und fällt immer weiter zurück.
Zusätzliches Pech im Unglück: ein ausgehungerter Schwarm von
Heuschrecken macht sich über die wohlschmeckenden Segel der "Poseidon"
her. Bei der Suche nach brauchbaren Pestiziden stoßen die Digedags auf
den gut sortierten Räucherstäbchenvorrat der Kaufleute. Unter deren
Lamento verkokeln die Digedags die Stäbchen gnadenlos zu ätzenden Schwaden. Das
hilft erst mal gegen weiteren Fraß. Aber die Arbeit der Heuschrecken ist bereits getan.
Nun muß natürlich neue Segelfläche her. Was taugte dazu besser als
teure Flokatis und Seidenfummel? Die Kaufleute sind der Ohnmacht nahe.
Durch die permanente Trödelei und die ungünstigen Umstände geht
schließlich auch das Trinkwasser zur Neige.
Glücklicherweise liegt an
der nahen Küste ein Dorf.
Doch die Eingeborenen sind nicht sonderlich gastfreundlich und
schmeißen mit Klamotten auf die Ankömmlinge.
Erst mit
allerlei Geschirr und Klimbim der Händler lassen sich die Schildkrötenmützen zu
Tauschgeschäften überreden. Nachdem alle Wasservorräte an Bord wieder
aufgeforstet sind, scheidet man von den nun freundlichen Gesellen.
Da
kann die Fahrt nach Harmozia lustig weitergehen.
Ritterregeln:
Runkel kommt nicht zu Wort. |
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