
Nach der kürzlichen Pleite mit den "Rübensteiner Festspielen"
hat Runkel seine persönliche Schmerzgrenze erreicht. Und die war eh nicht
besonders hoch.
Ritter Runkel hat sich an alle umliegenden Dörfer gewandt, die
allesamt unter den Raubrittern zu leiden hatten. War wohl nicht
schwer, sie ihrer Unterstützung zu versichern.
Die Digedags haben in enger Kooperation mit Scharlatanius eine
Wunderwaffe entwickelt, die einem raketenbetriebenen Drachen
verdammt ähnlich sieht. Seinerzeit wurde noch bei den Chinesen
abgekupfert und nicht umgekehrt. Runkel gibt natürlich den General,
denn er hat sein Handwerk vom Holzschwert auf gelernt.
In dunkler Nacht zieht der Troß gen Kuckucksburg. Während die
Digedags ihren Raketendrachen klarmachen, bringen die Bauern die
Enterleitern in Stellung. Die Drachenbesatzung will unter den
Räubern eine moderate Panik erzeugen und sodann ein Leuchtzeichen
geben. |
Ritter
Runkel soll daraufhin seine Sturmtruppen aktivieren.
In den Gewölben der Kuckucksburg sitzen einige Knechte arglos beim
fröhlichen Würfelspiel. Im Fernsehen lief wieder mal nichts
Gescheites. Mit dem Einsatz von Goldstücken ist man hier nicht
zimperlich. Knecht Eisenbeiß unterliegt seinem Kollegen Schnappzu
ganz klar in Augen und läßt sich zu einem geharnischten Fluch
hinreißen. Dieser fährt selbst dem hartgesottenen Schnappzu in die
Glieder und er mahnt an, nicht so leichtfertig nach dem
Beelzebub zu rufen.
Graf Willibald nämlich, des Kucks Uropa, hatte sich seinerzeit beim
Würfeln mit dem Geiersteiner und dem Rabenburger um Kopf und Kragen
geflucht. Im Falle einer Niederlage solle ihn doch sogleich der
Teufel holen. Und der Fürst der Finsternis war prompt zur Stelle, um
seine Dienstleistung anzubieten.
Natürlich machte das auf Willi keinen Eindruck und er würfelte
unverzagt weiter und verlor. Ohne konkrete Ansage packte ihn der
Pferdefüßige am Kragen und entschwand in die stille Mondnacht auf
Nimmerwiedersehen.
Schnappzus Erzählung läßt alle wie gebannt gen Himmel stieren, wo
tatsächlich ein Flugobjekt teuflischen Aussehens seine Chem-Trails übers
Firmament zieht.
Der Drachen ist natürlich wirklich echt zum
Fürchten, besonders seine Topfaugen und die stinkenden Abgase der
alchimistischen Antriebsraketen. Das kann nur Gevatter
Mephistopheles sein. Die Knechte fallen dem galoppierenden Wahnsinn
anheim. |
Wild krakeelend verlassen sie die Stätte der teuflischen Niederkunft.
Nur einer hält stand - der alte Kuckucksberger.
Die Digedags haben wohl Freude daran, ihre Runden über der Burg zu
drehen. Das verschafft dem Grafen Gelegenheit, das Fluggerät der
Digedags nach einem gekonnten Enterhakenwurf am Fahnenmast des
Zentralturms zu fixieren. Mit jeder Runde schraubt sich der Drachen
enger an den Turm heran bis es zum Zinnenkontakt kommt.
Die drei Piloten landen zu Kuckucks Füßen. Digedag wirft noch
geistesgegenwärtig seine Leuchtkugel in die Nacht.
Das ist das lang ersehnte Zeichen für die Bodentruppen. Ein Teil
entert von außen den Burgfelsen, andere schleudern mit ihren
improvisierten Katapulten Hinkelsteine in die Burg. Die Überraschung
bei den Angreifern ist groß, als sie die Burg ziemlich leer vorfinden.
Wäre da nicht noch der Graf auf dem Turm, der die drei Dagse schon
über den Abgrund hält. Nachdem Runkel dem Grafen keine Zugeständnisse
machen will, wirft dieser die Digedags in den Orkus. Aber es wären
nicht die Digedags, wenn sie nicht noch ein paar Trümpfe im Kittel
hätten. Mit ihren Fledermauskostümen schweben sie sacht zu Boden.
Der
Graf flucht und nutzt vorerst seinen Heimvorteil um sich zu
verstecken.
Runkel verspricht, den alten Räuber eigenhändig aus seinem Bau zu
zerren und zur Rechenschaft zu ziehen.
|