
Die Digedags hat es im Jahre 1860 in die sogenannte "Neue Welt"
verschlagen. Beim "New Orleans Magazine" machen sie Mädchen für Alles
- von einfachen Setzarbeiten und dem Schnitzen von Bilderchen in
Holzbretter bis hin zum Verzapfen einschlägiger
Artikel und Reportagen.
Damals gabs glücklicherweise noch keine Nachrichtenagenturen
und die Digedags durften sich alle Meldungen selbst aus den tintigen Griffeln
saugen.
Ihr Chef ist auch Herausgeber der Zeitung und nennt sich William Potter.
Soeben muß er wieder einmal für die die ausgeuferte Phantasie seiner Angestellten geradestehen. Colonel Springfield glaubt, im Käseblatt
zu schlecht weggekommen zu sein, denn man hat sich unter Benutzung schändlichen
Übertreibungen über ihn öffentlich lustig gemacht.
In solchen Fällen brauchts keine Winkeladvokaten. |
Der Beleidigte nimmt die Sache selber in die Hand. Für Potter geht das noch einmal recht glimpflich ab, denn der Blumentopf
verfehlt ihn, der immerhin präzise gesetzte Lassowurf erwürgt ihn nicht
sogleich und
der Marterofen ist momentan nicht unter Feuer.
Die Digedags wollen
diese für sie lustige Begebenheit zeitnah ausschlachten, stoßen
aber diesmal beim Boß mit ihrer Karikatur auf wenig Gegenliebe. Zur
Läuterung müssen sie sich erst einmal harmloseren Themen widmen. Zum
Beispiel dem gerade beginnenden Karneval. Auf der "Louisiana" soll obendrein
noch ein total angesagter Ball abgehen, wo Zeitungsleute gern gesehene
Lästlinge sind.
Sogleich machen sich die Digedags freudig ans schmierige Werk und krakeln
tolle Stimmungsbilder auf ihre Blöcke. Dann wollen sie sich ins
ultimative Promi-Milieu einklinken und sie entern die "Louisiana". Dummerweise ist auch Colonel Springfield
hier als Gast anwesend und verzinkt die drei Reporter beim Türsteher.
Dieser scheucht sie daraufhin von den Planken.
Ziemlich betreten lungern
sie am Mississippi-Ufer herum, als ihnen der Maschinist des Schiffes
verspricht, sie an Bord zu schmuggeln.
So richtig Interessantes gibt
es bei den Reichen und Schönen nicht zu entdecken, die Veranstaltung läßt sich ziemlich tranig
an.
Aber dann ziehen sich plötzlich schwarze Schwaden durch den
Ballsaal. |
Hier droht eine gepflegte Panik auszubrechen.
Und endlich kommt eine moderate Karnevalsstimmung unter den vornehmen
Gästen auf.
Die Leute in den Feuerwehrkostümen sind auf Zack und setzen die Gesellschaft prophylaktisch
unter Wasser. Es gibt bloß nichts zu löschen, selbst die Stimmung
hatte es nicht nötig. Der Lotse Mr. Turner findet als erster seinen Verstand
wieder und geht der Rauchentwicklung auf den Grund. Vom Oberdeck
bemerkt man, daß der Mief von der nebenan ankernden "Mississippi
Queen" herüberweht. Mister Turner ereifert sich in ehrabschneidender
Weise über Kapitän Joker und dessen stolzen Dampfer. Joker will sein
Schiff nicht als Museumsstück beleidigen lassen und kontert, daß sein Kahn
der geschniegelten Gondel allemal überlegen wäre.
Diese Aussage reicht den Digedags, um daraus eine Aufforderung zu einem
zünftigen Schiffsrennen zu konstruieren.
In die Redaktion zurückgekehrt, werden die Bilder von der Ball-Panik von
Potter sofort einkassiert.
Denn die größten Honoratioren der Stadt sind
hier in ziemlich prekären Situationen dargestellt. Springfields Lektion hatte
Potter
gereicht. Vollkommen von der Rolle aus Ärger und Angst läßt er seine drei
Starreporter wegtreten.
Die Digedags grübeln in ihrem Kämmerlein, was sie nun schon wieder
falsch gemacht hätten. Letztlich kommen sie zum Schluß, die Sache mit der Herausforderung zu einem Schiffsrennen ganz
groß aufzublasen. |