Homepage |  | Comics |  | zurück  


 

 


16 Das verhängnisvolle Gastmahl März 1958


Die drei Digedags sind zum Festbankett an den Kaiserhof geladen. Man ist etwas spät dran, weil sich Dig noch mit Marschverpflegung eindecken mußte.
Ihm ist die heiße Schlacht am kalten Buffet zuwider, er erscheint lieber gesättigt am Tresen.
Während der Fahrt zum Kaiser erblicken die drei plötzlich einen gespenstischen Schatten am Wegesrand. Sie wollen es nicht glauben, die Silhouette erinnert fatal an ihren alten Widersacher Gallus. Doch der sollte sich eigentlich in der Verbannung befinden.
Das böse Omen findet seine Fortsetzung vor dem Kaiserpalast. Als die Digedags aussteigen, werden sie von einer Generalsdroschke von oben bis unten eingeschlämmt. Die Generäle schütten sich aus vor Lachen über diese jämmerlichen Zivilisten.
Also heißt es wieder zurück und umkleiden.
Im Palast ist momentan die Ölfunzelpipeline unpäßlich, sodaß die Orden der Generäle kaum Glanz verbreiten können, und das ist gar nicht gut so. Allotrius, der Zeremonienmeister, beschwichtigt die Generäle. Verstärkte Anstrengungen der Mannen an der Ölpumpe beseitigen zwar den Stau auf Meister Röhrichs Art, aber in der Folge stehen die Generäle im Ölzeug da.
Die Digedags sind wieder neu gestylt zur Stelle, nun müssen die schmierigen Krieger ihre Uniformen wechseln.
Jetzt läßt auch der Kaiser zum Mahle läuten. Drei bisherige Günstlinge müssen ihre Plätze für die Digedags räumen, das schafft dem Kaiser drei neue Feinde und macht auch die Digedags nicht beliebter.
Weitere Feindschaft ist ihm von den vier Generälen sicher. Die haben zwar jetzt wieder saubere Uniformen an, fangen aber einen kaiserlichen Anschiß wegen Verspätung ein. So bildet sich eine neue Allianz gegen den Herrscher.
Ehemalige Günstlinge, beleidigte Generäle, unzufriedener Allotrius und ein Vertreter der Prätorianer schmieden Umsturzpläne, bei denen Gallus die Hauptrolle spielen soll. Doch es gibt auch Erfreuliches zu vermelden.
Der Dichter Bombastus darf das Tischgebet sprechen und bringt seine Reime zu Gehör.
Nixus Talentus, ein weiterer Poet, reagiert eifersüchtig und fällt Bombastus zwischen die Strophen. Jeder der beiden brilliert mit seinem Lieblingsthema, kulinarische Genüsse werden gegen florale ins Feld geführt.
Und das klingt so:
 
Solch Fest wie dieses muß ich preisen,
allein schon wegen all der Speisen,
die wirklich köstlich anzusehn,
hier auf des Kaisers Tafel stehn.
Seht, ich vergleich' bei diesem Feste
den Kaiser und die lieben Gäste
und rings das ganze volle Haus
mit einem großen Blumenstrauß.
Ich nenne euch mein Leibgericht:
Kalbskeule mit ...
... Vergißmeinicht!
Vergißmeinicht, du Prachtgewächs,
erfreust mich jeden Tag ...
... nach sechs
Pfund Kalbfleisch werd' ich stille
und trinke rasch ein Glas ...
..Kamille!
Kamille schon im Morgenrot
da duftest du wie ...
... Käsebrot
mit Butterkrümchen, das schmeckt so zart wie ...
... Gänseblümchen
Gänseblümchen, wie bescheiden
stehst du herum und mußt so ...
... leiden!

Zum Ende der Ballade hin steigert sich die Dramatik ungeheuerlich und die Aufführung wird durch Handgreiflichkeiten aufgewertet.
 
Bombastus vs. Nixus talentusDas geht so weit, dass man rufen möchte: "Lyras zu Pflugscharen!".

Solch ein Harfenkrieg wurde später noch einmal von den "Leiermännern" zelebriert als sie bei den "Knappen-Holzereien" siegreich mitwirkten.

Knappenholzerei

Die streitbaren Dichter lassen erst voneinander ab, als Allotrius beide angemessen honoriert.
Ein General bewundert die Musenkrieger und erinnert sich an die Schlacht bei Eukalyptus. Es scheint des Generals Lieblingserzählung zu sein, denn alle stöhnen auf. Das Büfett wird für heiße Sandkastenspiele mißbraucht, die große Schweinerei ist vorprogrammiert. Die Herren Generäle sind wieder mal total eingesaut, was den Kaiser erneut ungnädig werden läßt. Er droht mit Pensionsentzug, die Generäle sind verständlicherweise stinksauer.
Um des Herrschers Ärger abzumildern, lassen die Digedags Colombine auftreten. Die jodelnde Kuh bringt eine hochalpine Herzbubenschnulze zu Gehör, die den Kaiser in schwere Verzückung versetzt.
Jener verdirbt sich's nun gänzlich mit Allotrius.
Trotzdem sieht Allotrius ein, daß sich Colombine gut vermarkten ließe. Aber die Digedags wollen das musikalische Tier nicht veräußern.
Die Verschwörung nimmt ihren Lauf, Allotrius dreht den Ölhahn zu und in der Dunkelheit wird Colombine entführt.
Die Digedags bemerken den Verlust erst, als der Kaiser Colombine noch einmal hören will. Der fiese Prätorianer bietet seine Hilfe an, im Hinterkopf hat er den Auftrag von Gallus, die Digedags in seine Gewalt zu bringen.
Die drei werden bald überwältigt und mit verbundenen Augen aus der Stadt verschleppt.
Vor einer Tempelanlage laden die Entführer ihre Opfer ab.
Der Zugang zu den Katakomben ist mit einem sinnreichen Code geschützt.
"DI TE CANE IS CAPUT"
, heißt die Parole.
In den Tiefen der Erde werden die Digedags wie schon befürchtet, an Gallus übergeben. Ganz schön nachtragend, der Kerl.



 
Der Standard-Legionär
Der gemeine Legionär als solcher war eigentlich nicht die gefährliche Kampfmaschine, als die er in Sandalenfilmen immer hingestellt wurde.
Zum Beginn der Römischen Republik wurden Legionen nur aufgrund akuter Kriegsfälle auf- und zusammengestellt.
Nach der Einführung des Berufslegionärtums konnte sich jeder römische Bürger ab 16 Jahre bewerben. Immerhin erlebten knapp zwei Drittel den wohlverdienten Ruhestand nach ca. 25 Jahren. Sooo gefährlich kann also dieser Beruf auch nicht gewesen sein.
Logistische Vorteile zogen die umherziehenden Legionen aus dem hervorragenden römischen Straßennetz. Etwa 80000 km ausgebaute "Reichsstraßen" und 200.000 km immerhin begehbare "Staatsstraßen" durchzogen das Römische Reich.
Die militärischen und teilweise auch kulturellen Leistungen der römischen Eroberer beruhten auf einer eisernen Disziplin, herausragenden Führungs-Persönlichkeiten sowie dem unerschütterlichen Glauben an die Mission.
Gewaltmärsche der Legionen brachten bewundernswerte Zeiten hervor (so z. B. 75 km in 28 Stunden bzw. in 17 Tagen fast 500 km). Die Legionäre waren auch gute Bauarbeiter, die in kurzer Zeit riesige Gräben, Wälle und Palisaden errichten konnten.

es folgt: Der Prätorianer

 

 © Copyright 2000-2024 Orlando Seitenanfang | HomepageeMail | Impressum