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164 In Kansas City Juli 1970
Nr. 164

Das Missouri-Dampfboot "Mary-Ann" schippert gemächlich den breiten Strom aufwärts in Richtung der Rocky Mountains.
Zur Aufheiterung der langweiligen Fahrt gibt es auf dem Schiff natürlich auch eine Bar.
Da die "Mary-Ann" jedoch kein Luxusdampfer ist, treibt sich an Bord auch allerhand zwielichtiges Gesindel herum. Neben Victoria Jefferson und Colonel Springfield sind auch die Lichtgestalten der Mississippi-Piraterie mit von der Partie.
Coffins, Jack und Doc tun das, was ihnen am besten liegt, sie hocken selbstredend am Spieltisch.
Miss Jefferson ist sauer, daß die Digedags einen früheren Dampfer erwischt und somit einige Tage Vorsprung herausgepaddelt haben. Obendrein bereut sie es längst, sich mit den drei Flußräubern eingelassen zu haben.
Am Zockertisch wird es gerade interessant "Apachen-Milly" hat Prediger Coffins des Falschspiels bezichtigt. Dieser muß sich natürlich proforma entrüsten.
Als er sich vermault, kriegt er von Milly eine diesbezügliche Schelle verabreicht.
Ein ruppiger Westmann scheucht die drei vom Acker.
Auch die Piraten-Partei sinnt nun über Möglichkeiten nach, die Jefferson und den Colonel loszuwerden. Jedoch wollen sie erst mal alle Vorzüge derTrittbrettfahrerei ausnutzen.

Die Digedags haben in Kansas ihren Vorsprung fast eingebüßt. Erst kurz vor Ankunft der "Mary-Ann" erwischen sie freie Plätze in der Postkutsche nach Westen.
Als der Dampfer anlegt, stürmt alles wie besessen an Land, um nach günstigen Mitfahrgelegenheiten Ausschau zu halten. Der Jefferson ist das nicht Lady-like, deshalb muß sie anschließend in die Röhre gucken - die letzte Kutsche ist weg.
Auch der Pferdehändler hat keinen Gaul mehr unterm Ladentisch.
Eine Anfrage bei der "Western Lines" wird negativ beschieden. Die letzte Kutsche bleibt im Depot, sie ist für einen General aus Washington gebucht. Aber schon in drei Tagen soll wieder eine Post fahren. Der plumpe Bestechungsversuch mit 100 Dollar am Postmeister mißlingt.
Jedoch hat Miss Jefferson eine Idee, wie sie ihren ungeliebten Anhang loswerden könnte.
Sie beauftragt die Piraten, im Dunkel der folgenden Nacht die Postkutsche für sie stehlen.
Die drei willigen ein, wollen sich aber vorher mit den 100 Dollar noch einen schönen Abend machen. Natürlich sind sie nicht so bekloppt wie sie aussehen und sie wissen genau, was die Madame beabsichtigt.
Aber erst gehts mal in den Saloon, um einen abzubeißen.
Zufällig spult hier die berühmte Apachen-Milly ihre volkstümlichen Arien ab.
Die Digedags sind weiterhin vom Pech verfolgt, denn eine riesige Bisonherde macht ihrer Fahrt ein paar Schwierigkeiten.

Im Saloon gehts unterdessen heiß her, Milly bringt eine ihrer elegischen Arien vom erfolglosen Goldsucher zu Gehör. Diese erweckt den Weltschmerz bei den harten Westmännern, worauf sich die Zartbesaiteten in Tränen auflösen. Coffins respektloser Umgang mit der sakrosankten Künstlerin reißt die Westernhelden augenblicklich aus der Verzückung und die Kunstbanausen müssen ein paar gutplazierte Kinnhaken einkassieren.
Der Wirt ruft nach dem Sheriff. Wegen eklatanter Eingriffe ins Abendprogramm werden die drei Piraten erhaftet.
Vom Hilfssheriff erfährt Missis Jefferson, daß sie für ihr schweres Vergehen wohl eine Woche brummen müssen. Das sollte reichen, sich aus dem Staub zu machen.
Nun begeht sie mit dem Colonel allerdings einen mächtigen Lapsus. Bei der Western-Lines eine Kutsche samt Gäulen mausen zu wollen, zeugt nicht gerade von Belesenheit.
Es kommt, wie es kommen mußte. Zuerst wiehern die Pferde, dann der getretene Colonel und dann werden die beiden vom Postmeister und seinen Gehilfen festgesetzt und an der Sheriff überstellt.
Das gibt eine tolle Stimmung und die Wiedersehensfreude ist ganz auf Seiten der Piraten.
Daß die beiden Truppenteile sich anscheinend gut kennen, rundet für den Sheriff das Bild ab.

Die Digedags haben den anspruchsvollen Parkour durch die Bisonherde gut überstanden, nur die Postkutsche hat einige Blessuren davongetragen.

 

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