
Das Missouri-Dampfboot "Mary-Ann" schippert gemächlich den
breiten Strom aufwärts
in Richtung der Rocky Mountains. Zur Aufheiterung der
langweiligen Fahrt gibt
es auf dem Schiff natürlich auch eine Bar. Da die "Mary-Ann" jedoch kein
Luxusdampfer ist, treibt sich an Bord auch allerhand zwielichtiges
Gesindel herum. Neben Victoria Jefferson und Colonel Springfield sind
auch die Lichtgestalten der Mississippi-Piraterie mit von der Partie. Coffins, Jack und Doc
tun das, was ihnen am besten liegt, sie hocken selbstredend am Spieltisch. Miss
Jefferson ist sauer, daß die Digedags einen früheren Dampfer
erwischt und somit einige Tage Vorsprung herausgepaddelt haben.
Obendrein bereut sie es längst, sich mit den drei Flußräubern
eingelassen zu haben. Am Zockertisch wird es gerade interessant
"Apachen-Milly" hat Prediger Coffins des Falschspiels bezichtigt. Dieser muß
sich natürlich proforma entrüsten. Als er sich vermault, kriegt er
von Milly eine diesbezügliche Schelle verabreicht. |
Ein ruppiger Westmann scheucht die drei vom Acker. Auch die Piraten-Partei
sinnt nun über Möglichkeiten nach, die Jefferson und den Colonel
loszuwerden. Jedoch wollen sie erst mal alle Vorzüge
derTrittbrettfahrerei ausnutzen.
Die Digedags haben in Kansas
ihren Vorsprung fast eingebüßt. Erst kurz vor Ankunft der "Mary-Ann"
erwischen sie freie Plätze in der Postkutsche nach Westen. Als
der Dampfer anlegt, stürmt alles wie besessen an Land, um nach
günstigen Mitfahrgelegenheiten Ausschau zu halten. Der Jefferson ist
das nicht Lady-like, deshalb muß sie anschließend in die Röhre
gucken - die letzte Kutsche ist weg. Auch der Pferdehändler hat
keinen Gaul mehr unterm Ladentisch. Eine Anfrage bei der "Western
Lines" wird negativ beschieden. Die letzte Kutsche bleibt im Depot,
sie ist für einen General aus Washington gebucht. Aber schon in drei
Tagen soll wieder eine Post fahren. Der plumpe Bestechungsversuch mit 100
Dollar am Postmeister mißlingt. Jedoch hat Miss Jefferson eine
Idee, wie sie ihren ungeliebten Anhang loswerden könnte. Sie
beauftragt die Piraten, im Dunkel der folgenden Nacht die
Postkutsche für sie stehlen. Die drei willigen ein, wollen sich
aber vorher mit den 100 Dollar noch einen schönen Abend machen. Natürlich
sind sie nicht so bekloppt wie sie aussehen und sie wissen genau,
was die Madame beabsichtigt. Aber erst gehts mal in den Saloon, um
einen abzubeißen. Zufällig spult hier die berühmte Apachen-Milly
ihre volkstümlichen Arien ab. |
Die Digedags sind weiterhin vom Pech verfolgt, denn eine riesige
Bisonherde macht ihrer Fahrt ein paar Schwierigkeiten.
Im Saloon gehts
unterdessen heiß her, Milly bringt eine ihrer elegischen Arien vom
erfolglosen Goldsucher zu Gehör. Diese erweckt den Weltschmerz bei
den harten Westmännern, worauf sich die Zartbesaiteten in Tränen
auflösen. Coffins respektloser Umgang mit der sakrosankten
Künstlerin reißt die Westernhelden
augenblicklich aus der Verzückung und die Kunstbanausen müssen ein
paar gutplazierte Kinnhaken einkassieren. Der Wirt ruft nach dem Sheriff.
Wegen eklatanter Eingriffe ins Abendprogramm werden die drei
Piraten erhaftet. Vom Hilfssheriff erfährt Missis Jefferson, daß sie für
ihr schweres Vergehen wohl eine Woche brummen müssen. Das sollte
reichen, sich aus dem Staub zu machen. Nun begeht sie mit dem
Colonel allerdings einen mächtigen Lapsus. Bei der Western-Lines
eine Kutsche samt Gäulen mausen zu wollen, zeugt nicht gerade von
Belesenheit. Es kommt, wie es kommen mußte. Zuerst wiehern die
Pferde, dann der getretene Colonel und dann werden die beiden vom
Postmeister und seinen Gehilfen festgesetzt und an der Sheriff
überstellt. Das gibt eine tolle Stimmung und die
Wiedersehensfreude ist ganz auf Seiten der Piraten. Daß die
beiden Truppenteile sich anscheinend gut kennen, rundet für den
Sheriff das Bild ab.
Die Digedags haben den anspruchsvollen
Parkour durch die
Bisonherde gut überstanden, nur die Postkutsche hat einige Blessuren
davongetragen. |