
Auf der Suche nach den kürzlich verschwundenen Digedags entdecken Salang und
Bakuku auf dem Markt die Kuh Colombine.
Weil sie wieder einmal ihren
Schluckauf hat, will sie der neue Eigentümer
schnell abstoßen.
Der geprellte Orientale hat die Kuh angeblich einem Höfling
abgekauft. "Hofmann hat gemacht
mir Erzählungen ...", Lothar Drägers Vergangenheit als Opernsänger
läßt hier grüßen.
Also führt die Spur zurück zu den Hofmännern und damit auch zum
Kaiserpalast.
Als Salang und Bakuku der Bequemlichkeit halber über den Hinterhof
gehen, wird gerade ein stark verschmutzter Wagen entkeimt. Von einem
Höfling der Putzkolonne erfahren sie, daß dies
das Ergebnis einer
nächtlichen Kuhsuche war. Auch der passende Prätorianer ist schnell
aufgespürt. Dieser fühlt
sich erwischt und hetzt den beiden Insulanern die Palastwache auf den
Hals.
Da bleibt nur, das Heil in der Flucht zu suchen. Die wilde
Hatz geht horizontal und vertikal durch die Landschaft.
Über
Fahnenstangen, Leitern und Dächer gelingt es den wendigen
Zirkusakrobaten, die ziemlich unvorteilhaft gekleideten und schlecht
ausgebildeten Legionäre schnell abzuhängen. Bald werden auch die
unverkennbaren Spuren des Menschenraubs entdeckt.
Wild gestikulierende Hausfrauen und zerfetzte Wäsche markieren den
Weg der Entführung. Doch ohne Strupps Schnüffelnase würde es wohl nicht gelingen, den außerhalb der Stadt
gelegenen Venustempel zu finden. Noch brütet man über der
Dekodierung des Schließmechanismus, da kommt ein Wagen angerumpelt.
Der Prätorianer ist's, der öffnet auch die Klappe und verschwindet
im Bauch des Tempels. Salang und Bakuku verlassen ihr Versteck und
widmen sich wieder ihrer Denksportaufgabe.
Plötzlich geht der Deckel wie von Geisterhand auf und der
Prätorianer wird wohl verschnürt ans Tageslicht geschoben. |
Dahinter zwängen sich die Digedags durch die Luke, sie haben sich
schon selbst befreit.
Nun heißt es, den Kaiser vor der Verschwörung zu warnen. Jener
schickt sofort seine Leibwache in die Katakomben, um das Nest
auszuheben. Dort gelingt es aber nur, die dritte Garnitur mit dem
Lampenputzer gefangenzunehmen. Gallus hat sich längst heimlich
verdrückt.
Immerhin erfahren die Digedags, daß sich vor den Toren Roms großes
Unheil zusammengebraut hat. Da Gallus seinen Plan nun entdeckt weiß,
muß er auf dem schnellsten Weg zu seinen Truppen, um den Angriff zu
beginnen. Auf dem Weg dorthin will er sich ein schnelleres
Transportmittel besorgen.
In einer Schenke am Straßenrand sitzt
friedlich Rostus Klamottus
beim Frühschoppen, er ist der Sekundärrüstungssammler, das
Rumpelmännchen des Römischen Reiches
schlechthin. Gallus greift sich die volle Karre Altstoffe samt
Ziegengespann. Auf einem mörderischen Parcour geht es querfeldein.
Das letzte Stück des Weges legt Gallus auf dem Rücken eines
Ziegenbocks zurück, so trifft er auch auf der Zielgeraden ein.
Der Hauptbefehlshaber der Verschwörer, General Obus, soll sofort ab-
und in Rom einmarschieren, solange dieses noch nicht die Stadttore
verriegelt hat.
Hier formuliert General Obus auch die vielsagende Ansprache zur
Lage der Legion: "Entweder wir siegen, oder
wir siegen nicht."
Solch treffliche Einschätzungen werden auch von aktueller Politik
noch gerne benutzt.
Der Marsch gen Rom erfolgt mit einem flotten Wanderlied auf den
Lippen: "Heraus, heraus, ihr Kriegerhorden,
der Feldherr braucht 'nen neuen Orden."
Als sie vor Rom eintreffen, ist es bereits zu spät, die Stadttore
sind schon verrammelt.
Zur morgendlichen Erweckung werden Hähne an die einzelnen Kohorten
ausgegeben.
 |
Der erste
Hahnenschrei soll das Zeichen zum Angriff setzen.
Es sieht nicht
gut aus für Rom, denn der Einsatz einer Wunderwaffe wird
angekündigt.
Der Prätorianer |
Das Amt des
Prätorianers hat sich aus der Römerzeit nahtlos in die Gegenwart
verlängert.
Die späteren Prätorianer traten auch unter
anderen Namen wie "Leibstandarte", "Palastgarden" oder "Schlangenwachen" auf.
Wer Prätorianer werden wollte, mußte erst einmal als Legionär
anfangen.
Benannt wurden die Prätorianer nach jenem Teil des römischen
Heerlagers, der nur vom Feldherren betreten werden durfte, dem "Praetorium",
der Residenz des Legionskommandeurs. Auch eine der beiden
Hauptstraßen eines Feldlagers nannte sich so.
Die Prätorianer hatten ihren Ursprung in den Liktoren
(Leibwache) der Consuln, des höchsten Amtes in Rom vor der
Kaiserzeit.
Prätorianer trugen eine andere Kleidung als gewöhnliche
Legionäre und wurden besser bezahlt, nicht selten waren sie
germanischer Herkunft. Die Bewaffnung der Prätorianer war im
wesentlichen an die der Legionäre angelehnt, nur benutzten die
Prätorianer ovale Schilde.
Die Stärke der Prätorianer betrug unter Augustus etwa 4.500 Mann
(das entsprach neun Kohorten). Drei Kohorten der Prätorianer
waren in Rom stationiert, normale Legionäre dagegen durften sich
nicht innerhalb der Stadtgrenzen aufhalten. Die restlichen
Kohorten lagen in Städten rings um Rom. Befehligt wurden die
Prätorianer von anfangs zwei, später einem Präfekten.
Seit der Zeit von Kaiser Augustus gab es die Prätorianergarde.
Die erste Kohorte wurde von Scipio Aemilianus aufgestellt (etwa
138 v. Chr.). Zeitweise gab es bis zu zwölf Kohorten.
Unter Domitian legte man die Anzahl der Kohorten auf 10 fest,
dabei blieb es auch bis zur Auflösung der Prätorianergarde durch
Kaiser Konstantin im Jahr 312.
Die Prätorianergarde war ein wesentliches Machtinstrument. Die
wahre Gewalt über die Garde hatte nie der Kaiser inne, sondern
der Präfekt. Die Angst vor Bestechlichkeit (wie beim Anschlag auf Nero) ließ die Kaiser immense
Summen an die Prätorianer auszahlen, um sich deren Loyalität zu
versichern. So war die Garde der Prätorianer vom Beschützer des
Kaisers zu einer Gefahr für ihn geworden. |
|