
Während sich das nach Mexiko rückwandernde Inselvolk noch die Hacken wundläuft, haben die ansässigen
Azteken in ihrer Hauptstadt Tenochtitlan ebenfalls längst
mitbekommen, daß irgendwelche Ankömmlinge vor Mexikos sonnigen
Stränden herumschippern. Die regierenden Montezumisten befürchten
zu Recht, daß hier der ihren Sagen nach avisierte Quetzalcoatl vor
der Türe steht und den aktuell verehrten Kriegsgöttern ins Gesäß
treten
wird. Dumme Sache, das, denkt sich Montezuma, dann ist Schluß mit
den Fleischtöpfen und dem Dienstwagen. Obwohl manche seiner Mitläufer
meinen, es wären Schwindler, ist sich der Oberatze sicher, es sind
die schon lange Vorhergesagten. Schließlich schreibt man das Jahr "1
Rohr" und angekommen sind Bleichgesichter mit fusseligen Bärten,
sitzend auf Fabelwesen und Herrscher über Feuer und Krach. Hierbei
muß es sich wohl um das Gefolge Quetzalcoatls handeln. |
Der aztekische Herrscher Montezuma, auch bekannt durch seine bahnbrechende
Erfindung des allseits beliebten Reisedurchfalls, schickt den
Ankömmlingen sicherheitshalber eine Gesandtschaft entgegen mit
reichlich goldenen Preziosen als Willkommens-Geschenke.
Das
alles weiß unser Digedag zu berichten, der wohl im
Geschichtsunterricht durch Strebsamkeit geglänzt hat. Natürlich sind
die Digedags wieder einmal Zeitzeugen gewesen, die anno dunnemals mit
dem Eroberer Hernando Cortez zusammentrafen. Eigentlich wollten die Digedags
ja nur Kubas Küste vermessen. Aber sie kamen in schweres Wetter und
verfranzten sich ein wenig. Dummerweise wurden sie gerade dort
angeschwemmt, wo soeben Cortez nach dem Goldland suchte. Nebenbei
bemerkt, gegen den Willen der spanischen Krone. Der Capitano der
Digedags hatte zu Recht seine Befürchtungen gegenüber Cortez,
brauchte aber dringend Wasser und ein paar Ersatzsegel. Cortez tat
nun das erwartete und ließ die Mitwisser Schachmatt setzen, indem er
ihrem Pott den Rest gab. Das gleiche Schicksal ereilte seine eigene
Flotte, denn keiner sollte sich der Expedition nach dem Golde
entziehen können. Die Vermessungs-Mannschaft wird ins Baukommando
abgestellt und soll bis zu Cortez' Rückkehr aus dem Landesinneren
hier einen Stützpunkt errichten helfen. Da kommen einige Indianer
vom Stamme der Totonaken des Weges, die von den Azteken ständig wie
die Weihnachtsgänse ausgenommen werden. |
Aus Ärger darüber wollen sie sich den Spaniern als Verbündete
andienen. In der Totonaken-Stadt soll sich aktuell ein atztekischer
Steuerlurch aufhalten und die Abgaben eintreiben. Cortez macht
kurzen Prozeß und jagt den
Finanzbeamten vom Hof. Die Totonaken befürchten nun Montezumas Rache.
Zeiltlich passend erscheint jetzt auch Montezumas Abordnung mit den Geschenken.
Hernando Cortez ist soeben damit beschäftigt, den Totonaken einiges
Kurzweil zu bieten, indem er zum Beweis seiner Macht die Statue des
seligen Huitzlilopochtli vom Ständer kippten läßt. Da nun weder Blitz
noch Donner vom Himmel scheppern, festigt dies die Befürchtung der
eingetroffenen Atzteken, daß es sich hier wirklich um Götter handeln
könnte. Zur
Abrundung dürfen Cortez' Mannen diversen Mummenschanz vorführen,
der die schlichten Gemüter der Indianer beeindruckt. Als dann aber die
Gesandten das Gold an die Spanier übergeben und diese sich seltsam
gebärden, geht den Atzteken ein Licht auf. Es handelt sich
hier doch nur um eine goldgierige Räuberbande. Nun heißt es,
schnellstens das Hauptquartier zu warnen.
Unterdessen hat Cortez seine Streitmacht
aufgestellt und reichlich Totonaken zum Kampf verpflichtet. Das wird
aber gegen die Übermacht der Azteken kaum ausreichen. Doch alle
sind von der Aussicht auf die Schätze verblendet und ziehen nach
Tenochtitlan. Die Digedags müssen zurückbleiben und sich am
Bau der Festung beteiligen. |