Nach dem abrupten Abgang aus der Inselstadt haben sich die
Digedags der Wandergruppe von Rote Wolke angeschlosen, um gen Süden
zu pilgern. Doch der Winter ist ein wenig schneller als sie und er
ist ein harter Geselle. Endlich sind sie in schneefreier Gegend
eingetroffen. Rote Wolke verabschiedet sich an einer Handelsstation
von seinen drei Trittbrettfahrern. Von hier aus schließen sich die
Digedags einem Pelztransport nach Osten an. Nach einigen Tagen
der entspannten Ochsenkarren-Rallye sind die Digedags entschleunigt genug, um
die Möglichkeit eines schnelleren Transportmittels in Betracht zu
ziehen. Sie kommen durch schönen Zufall an einer Bahnstation vorbei.
Obgleich die Chancen auf baldige Abfahrt hoffnungslos sind, deuten
die aufgelaufenen Menschenmassen allerdings darauf hin, daß endlich
mal ein Zug fällig wäre.
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Eine schiere Unzahl gescheiterter Existenzen hängt im Wartesaal
schon recht phlegmatisch ab. Doch siehe da, es geschehen noch Zeichen
und Wunder. Ein Zug naht. Nachdem die Reiselustigen ihre Plätze
eingenommen haben, setzt sich die Lokomotive mit dem einzelnen Wagen
in Bewegung. Die Leute vom Ochsentrail winken den Digedags
hinterher. Der Zug macht ordentlich Meilen, allerdings nur kurze
Zeit, denn bald wird abrupt in die Klötzer gestiegen. Vier schwer
bewaffnete Räuber haben die Schienen blockiert und versuchen nun,
die Reisenden von ihrem Ballast zu befreien. Viel scheint bei den
Passagieren nicht zu holen, trotzdem müssen alle ihre Waffen und das Gepäck
abdrücken. Auch die Digedags werden ihre Sachen los. Gut, daß sie
mit ihren letzten Pennies schon die Fahrkarten gelöhnt hatten.
Die Banditen koppeln die Lok vom nutzlosen Wagen ab, werfen ihre
Beute auf den Tender und zwingen die Besatzung zur Abfahrt. Die
verzweifelten Reisenden bleiben zurück in der trostlosen Landschaft.
Der Lokführer und der Heizer sind allerdings ganz fixe Burschen.
Nach einigen Stunden rasender Fahrt machen sie sich vom Bock und
lassen die Piraten des Schienenstrangs auf dem stampfenden Dampfroß
alleine, das nun führerlos einem ungewissen Ziel zurast. Unter den
Banditen macht sich Panik breit, niemand hat ein Lokführer-Diplom
und somit auch keine Ahnung, wo sich die Bremse befindet.
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Unterdessen sind die Digedags alleine losgezogen und haben bei ihrer
Wanderung auf den Gleisen am Wegesrand eine ausgediente Lore
entdeckt. Mit einer ebensolchen aufgefundenen Zeltplane bauen sie
sich einen passablen Segelwagen. Sogar der
Wind steht günstig für ihr Unterfangen. Für die Eisenbahnräuber
ist Ende der Fahnenstange. Kurz bevor es die Lok im Endbahnhof am
Prellbock zerbröselt, konten sie noch rechtzeitig herunterhüpfen. Auf
dem Red River erreichen sie einen Anschlußdampfer zum Mississippi.
Die Inspektion ihrer Sore gibt zu Trauer Anlaß. Viel ist ihnen wegen
des Unfalls nicht geblieben. Außer Kleinkram, der ihnen in die
Hosentaschen geraten ist, wären da noch ein paar komische
Tagebücher. Diese tragen einen Verweis aufs "New Orleans Magazine".
Hier sehen die Gauner doch noch einen Nutzen. Als sie in New
Orleans ankommen, machen sie sogleich Potter ihre Aufwartung. Mit
einer äußerst tränenreichen Geschichte vom tragischen Ableben der
Tagebuchbesitzer schinden sie aus Potter lediglich 10 Dollar heraus.
Dieser freut sich über das gute Geschäft und beginnt sogleich mit
der Lektüre. Was er zu lesen bekommt, hat das Zeug zu Sensation und
Extrablatt. Sogleich geht das "Magazine" mit der Schlagzeile
"GOLD IN DEN ROCKY MOUNTAINS" in Druck. Eingebettet in eine
schwülstige Story über seine drei Starreporter. Den Digedags wird
das wohl kaum gefallen. Sie segeln mit voller Pulle ins Abenteuer. |