
Philippe aus Lyon kommt nicht mit Brühwurst, sondern mit seinem
ambulanten Rebensaft-Bottich dahergeholpert, ein weinseliges Lied auf
den Lippen.
Am Wegesrand lümmeln fußkranke Angehörige der Gallischen
Standartentruppe, Philippe wird sofort an seinen Heimatliedern erkannt. Die
Wiedersehensfreude ist riesig. Philippe lädt seine lahmenden Landsleute
zur Mitfahrt ein.
Am römischen Stadttor verblüffen sie die
Wachposten durch überragende Sachkenntnis der einschlägigen
Dienstvorschriften und kommen so problemlos in die Stadt hinein. Obwohl die
Gallier laut Tagesbefehl zur Siegesparade müßten, verpissen [militär.
Fachbegriff] sie sich ins Gelände. Will heißen, sie wollen sich in
Philippes Falt-Bodega wieder treffen, um das Wiedersehen gehörig zu
würdigen.
Die A-Karte hat damit Kamerad Pipin gezogen, denn er ist für die
Befehlsverweigerung nicht zu begeistern.
Nun muß er alle Feldzeichen beim
Vorbeimarsch alleine buckeln.
Des Kaisers Weg wird mit Rosen bestreut, die anschließend abgegebene
Regierungserklärung trifft, wie auch in allen weiteren
Gesellschaften, beim gemeinen Volk auf Unverständnis. Bei der
Enthüllung des Monuments zeigt sich allerdings, daß entgegen des
Kaisers Ankündigung zu Füßen der steinernen Imperatorstatue auch ein
sterblicher Penner ausnüchtern kann. Das versetzt dem Kaiser den
ersten Stoß ins empfindsame Herz. Der mutmaßliche Blasphemiker wird
heruntergezerrt und vorläufig festgenommen.
Um den Kaiser zu
besänftigen, kommt nun eine Seifenblasenorgel zum Einsatz. Doch auch
selbige erweist sich als Griff in die Tonne, denn Meister Celsius
leidet unter einer Blasen-Phobie.
Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Klapsmühle. Aber das war
ja nur das kulturelle Vorprogramm, die überwältigende Parade soll
des Kaisers Laune wieder bessern. |
Sieht auch ganz gut aus, was
sich da vor der Tribüne vorbeiwälzt. Wenn da nur nicht schon wieder
die stark dezimierte Ausgabe der Gallischen Feldzeichen-Garde wäre.
Das gibt dem Kaiser den berühmten Rest. Doch er verblödet nicht
sofort, wie man es erwartet hätte. Bei ihm bewährt sich ein kalter
Wasserguß frei nach Kneipp. Celsius, gerade wieder bei Bewußtsein,
vermutet Verrat und Verschwörung.
Um diesen Fall brutalstmöglich
aufzuklären, will er sich, wie später auch von Harun Al Raschid
nachgeäfft, verkleidet unters Volk mischen, um selbigen aufs Maul zu
schauen. So gerät er in den von den Digedags betriebenen
Erlebnispark "Tivoli".
Er macht einen herzerweichenden Eindruck,
mitleidig vermitteln ihn die Digedags im Niedriglohnsektor als
Hilfs-Fladenbäcker. Weil er es als Kaiser nie nötig hatte, am Herd
zu stehen, läßt auch seine Pfannen-Bedienung etwas zu wünschen
übrig. Ausbaden muß dies jedoch der Standartentruppenführer, der nach seinen
Leuten sucht. Er bekommt die Plinse paßgenau auf selbige. Der
Bäcker kündigt daraufhin seinem Gesellen fristlos und ohne
Abfindung.
Im Staub der Straße verrutscht des Kaisers Umhang und die Digedags
erblicken eine gut beringte Hand. Da fällt es ihnen wie Schuppen aus
den Haaren, der Kerl ist ihr Imperator. Um ihm das Spionieren
auszutreiben, bekommt er nun einen 300-Sesterzen-Job in Philippes
Weinzelt. Dumm nur, daß dort auch die abgängigen Gallier
bechern.
Es ist ganz klar, daß hier ausschließlich politische Witze
die Runde machen. Zentrum der Lächerlichkeiten wird der Kaiser
selbst. Nach Vergleich seines Konterfeis mit einer Münze, avanciert
er sofort zum Kaiser-Double und wird in einem bösen aber aktuellen
Spottlied auf die Schippe genommen. Nun glaubt er, die Wurzel der
Verschwörung endlich entdeckt zu haben und läßt die Larve fallen.
Dies erzeugt aber nur noch größere Heiterkeit im Kreise der
Zecher. Die Bombenstimmung wird sofort zunichte gemacht, als der
Standartenfeldwebel auch hier nach seiner Truppe sucht. Philippe
versteckt schnell alle Fahnenflüchtigen in leeren Weinkrügen.
Celsius ist nachtragend und denunziert die Gallier, die sofort von
der MP abgeführt werden. Nun ist der Kaiser wieder ganz der alte und
will den Feldwebel befördern.
Doch für diesen bleibt der Kaiser ein spinnerter Alter, der
obendrein noch
teure Ringe geklaut hat. Der Kaiser entzieht sich dem Zugriff durch
Flucht ins Getümmel. |
Die
Fahrt mit der Achterbahn endet für den Cäsar in einem Kessel voller
Zuckerwatte, wie unappetitlich! Aus dem Kübel gehts
direkt ins Kittchen, begleitet von zwei strammen Legionären.
Dort
warten auch schon die lustigen Gallier auf den vermeintlichen
Kommödianten.
Die Digedags wollen die
Unschuldigen befreien. Während sie mit der Wache zocken, reißt
Philippe ein Brett aus der Rückwand der Zelle. Der Kaiser darf erst
mal nicht mit, wird aber gleich darauf von seinen Getreuen ebenfalls
befreit. Die Digedags werden daraufhin verhaftet und unter der
Anklage der Volksverhetzung zu einer Ehren-Mitgliedschaft in der Fremdenlegion
verdonnert.
Das kann ja noch heiter werden!
Philippe aus Lyon kehrt
mit seinen gallischen Freunden Rom den Rücken und rasselt heimwärts
... kollerolerolle!

Die Standarten (Feldzeichen) des
römischen Heeres |
Bei den Römern sind drei Hauptformen von Standarten anzutreffen.
Der Adler (Aqulia) diente als Standarte für die gesamte Legion.
Die Adler-Standarte wurde nur mitgeschleppt, wenn die gesamte
Legion auf Reisen ging. Der Adler war je nach Kassenlage aus
Silber oder Gold und wurde von der Ersten Kohorte verwaltet.
Die
zweite Art Feldzeichen der Legion war das Bildnis des jeweiligen
Kaisers (Imago), oft war auch noch ein Legionszeichen aus den
Tierkreisen darauf vertreten.
Als dritte Art hatte jede Zenturie ebenfalls ihre eigenen
Standarten (Signa).
Umrechnungsfaktoren einer römischen Legion :
1 Legion = 10 Kohorten = 30 Manipel
1 Manipel = 2 Zenturien
1 Zenturie = Hundertschaft (100, später 60 Mann) |
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