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213 Der ungetreue Schatzmeister August 1974
Digedags 213

Nachdem Sultan Mahmud sich ein Herz gefaßt und versucht hatte, Harun al Raschid nachzuahmen, läuft er einer pompösen Prozession über den Weg. Ausgerechnet sein Schatzmeister, nach eigenen Angaben so arm wie ein Ossi, zieht hier eine schwülstige Parade ab. Seine zahlreichen Assistenten helfen unschlüssigen Zuschauern, die Sache standesgemäß aus der Froschperspektive zu betrachten. Auch dem selbstgefälligen Sultan bleibt diese Sonderbehandlung nicht erspart.
Um die Sache auf neumodische Art zu deeskalieren, greifen sich die Digedags einige erlesene Gewürze von der Theke und verstäuben sie in die Nüstern der unschuldigen Kamele des Korsos.
Manche mögens nicht so scharf. Besonders zwei Höckertiere, die eine recht ansehnliche Truhe transportieren, schießen Kobolz und entledigen sich ihrer Last. Beim Bersten der Kiste ergießen sich Unmengen von Goldstücken über die Straße.
Natürlich greifen die Leute herzhaft zu, bis kein Krümel mehr übrig ist. Die Schergen sind nahezu machtlos und versuchen, wenigstens einen Teil der Sore sicherzustellen
In einer noch kurz vorher streng bewachten Sänfte entdecken die Digedags eine junge Frau, die um Hilfe fleht. Selbstredend sind die Digedags ritterlich genug, den geschädigten Schatzmeister jetzt auch um seine mutmaßliche Gespielin zu erleichtern.
Sie verstecken das Mädchen Fatima schnell beim bekannten Töpfer. Das ist der rechte Mann, wenns gegen den Blutsauger geht. Mit seiner Hilfe wird es keinen Haremszuwachs geben. Auf den großen Krug, der als Versteck dienen soll, malt Digedag vorausschauend das Zeichen des Sultans auf.
Unterdessen hat sich der Sultan der Prügelorgie entziehen können. Mit seinem Siegelring als Legitimation nimmt er sich nun den Schatzmeister zur Brust.
Des Schatzmeisters bescheidener "Wochenendausflug" stößt Mahmud sauer auf, dafür gibts Mecker.
Die Soldaten konnten nur einen kleinen Rest des Schatzes retten. Dann entdeckt der Sultan im Troß die ominöse Sänfte, die laut des Schatzmeisters nur eine unbedeutende Sklavin beherbergen soll. Pech, die ist nun weg. Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Der Schatzmeister verplaudert sich, daß sie den Schmuck der Theodora getragen hätte. Selbstverständlich vollkommen leihweise.
Der Sultan befiehlt aufgebracht, die ganze Stadt nach dem Mädchen und dem wertvollen Geschmeide zu durchpflügen. Die Wachen besorgen das mit der gewohnten Gründlichkeit. Aber der Bäcker ist ein ganzer Kerl und verwandelt den Störer in eine Mehltaube. Ein anderer macht beim Färber einen technologischen Ablauf mit und endet ganz in Schwarz. Obwohl man nicht alles schwarz-weiß malen soll, passen Achmed und Ibrahim gut zusammen.
Auch der Töpfer wird inspiziert und seine Gefäße demoliert. Ein großer Krug entgeht der Zertrümmerung, weil er das Siegel des Sultans trägt. Der Missetäter ist nun in ein graues Tongewand gehüllt. Fatima ist nicht zu finden, also erstreckt sich die Razzia nun auf die privaten Harems der Stadt. Das geht nicht gut, denn jeder Hahn verteidigt seine Hühner mit Vehemenz. Der Sultan enteignet den Schatzmeister und will die Büttel weiter nach dem Schmuck suchen lassen.

 

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