Die Gelegenheiten, sein Volk ein wenig einzulullen, sind nun
auch schmählich
vertan. Der Sultan versucht, seine miese Laune mittels der
Haremsdamen wieder zu neutralisieren. Aber bei dem Gehampel und Getröte
kann er keinen klaren Gedanken fassen. So scheucht er die Grazien
zurück in ihre Gemächer. Danach werden seine bisher nutzlosen
Berater heranzitiert. Sein Problem ist, wie dem Pöbel ein paar neue
Steuern aufs Auge zu drücken, ohne daß der Kessel überkocht. Einer
schlägt dem Sultan vor, Armut vorzutäuschen, um vom Volk eine Tüte
Mitleid spendiert zu bekommen. Das geht jedoch schlecht, weil die
Schatzkammern momentan wieder voll sind. |
Der Ratschlag, den Trödel erneut auszulagern, kommt schlecht an.
Vielleicht ließe sich die mißglückte Ballonnummer mit einem
fliegenden Teppich adaptieren. Mahmud ist sich sicher, selbst noch
so ein Teil sein Eigen zu nennen. Er eilt in die sultanische
Rumpelkammer. Neben vielerlei Gerümpel und Sekundärrohstoffen findet sich auch ein
antiker
Teppich, der schon durch den intensiven Mottenbesatz absolut flugtauglich
sein müßte. Der Tipp-Geber bereut seinen Vorschlag, als er vom Sultan zum
Testpiloten oder Vorflieger ernannt wird. Auf einem abschüssigen Dach
ist die Startbahn eingerichtet. Das Abheben des verwanzten Flokati gelingt ganz passabel, aber die
Flugbahn hat wenig mit einer Parabel gemein. Nach einem Meter kommt
des alten Newton Postulat zum wirken. Dummerweise endet der Ausflug
recht schmerzhaft in den
Rosenstöcken. Um den alten Flugkünsten wieder auf die Spur zu
kommen, will der Sultan ein Preisausschreiben veranstalten. 1000
Piaster soll derjenige erhalten, der mit seinem persönlichen fliegenden
Teppich einen Kunstflug macht. Auch die Digedags hören davon. Da
sie noch den Ballonfahrer entschädigen wollen, könnten sie die
Piaster gut gebrauchen. |
Der
Sultan läßt sich sicher mit einem Trick übern Tisch ziehen. Bei
einem Teppichknüpfer kaufen sie sich einen Prototypen. Damit gehts
zu Monsieur Freluquet, der nach seinem Absturz noch ziemlich
angefressen ist. Aufgrund ihrer Überredungskünste können sie den
Wütenden umstimmen und für ihr Projekt begeistern.
Bald geht das große Ereignis ab. Der erste
Wettbewerber kommt auf einem teppichdrapierten Eselskarren
angespurtet. Wider Erwarten hebt das Ding tatsächlich ab, der
Auftrieb ist erstklassig. Als aber das Schleppseil reißt, fehlt es
trotz annehmbarer Höhe an der Thermik und der Pilot bleibt an einer
Turmspitze hängen. Die Punkte für Flugzeit und Höhe gehen vorerst an
ihn. Der nächste Anwärter startet mit seinem Teppichwägelchen und
verlängerten Armschwingen von einer Schanze. Leider kaum steuerbar,
was dem Sultan samt Baldachin zum Verhängnis wird. Nach dieser
zweiten Pleite sehen die Digedags ihre Chance gekommen. Sie reiten
auf einer gasgefüllten Teppichwurst des Systems Freluquet, die sogar
mit Paddeln lenkbar ist. Damit haben die Digedags klar bewiesen, daß es
doch fliegende Teppiche gibt. Der Sultan ist begeistert und amnestiert
die Digedags. Auch die 1000 Piaster sollen sie haben. |