
Nach dem kürzlich vergeigten Entführungsversuch an Olivia während
der
Theatervorstellung, befindet sich der neue Plan des Polizeipräfekten in der
heißen
Realisierungsphase. Zwei Halunken aus des Käptn's Crew, Jonas und
Tobias, lungern in den frühen Morgenstunden auf Schamponius' Anwesen
herum.
Alfio produziert sich gerade mit Minneliedern vor Olivias
Fenster. In seiner blindfüßigen Verliebtheit gibt er ein leichtes
Opfer ab und wird schnell aus dem
Verkehr gezogen. Jonas singt derweil an Alfios Statt weiter, das raubt
Olivia den letzten Schlaf. So eilt sie noch leicht schlaftrunken ins Gemüse, um sich bei Alfio fürs Gewimmer zu bedanken. Doch dort
lauert schon das Böse, Olivia wird von Tobias in einen Sack gesteckt
und beschlagnamt.
Wenig später will sich Teutobold als Gärtner Pötschke mit der Heckenschere in den Händen
und dem Sprichwort "Morgenstunde hat Gold im Munde" auf den Lippen,
etwas nützlich machen.
Er schnippelt dem an die Hecke gelehnten und gefesselten Alfio die Elvis-Tolle weg, bemerkt es aber rechtzeitig.
Die beiden lösen sogleich Seeräuberalarm aus.
Auch der Präfekt hat im Haus von Schamponius genächtigt und ist
natürlich schon hellwach. Er freut sich wie ein Schneekönig, daß die
Entführung diesmal gelungen ist. Schamponius schnarcht den tiefen
Schlaf des Ungerechten und ist mit Rufen nicht zu erwecken. So wirft
ihm Alfio einen Stein ins Schlafgemach, wodurch eine chinesische Vase
geschändet wird.
Schamponius findet die Entführung halb so schlimm, das
ist doch immer noch kein Grund, den teuren Hausrat zu zertöppern.
Während man noch ausgiebig debattiert, bekommt auch Teutobold einen Stein mit
einer Botschaft an seine Teutonen-Kappe geknallt.
Dieser Wurf führt zu einer seltsamen Schlussfolgerung: der Stein hat
das linke Horn getroffen und den Helm links herum gedreht, also ist der
Werfer ein Linkshänder. Der Zettel trägt die Botschaft: Schamponius
solle 100.000 Sesterzen in ein altes Fischerhaus bringen, ansonsten
kann er die liebliche Olivia abhaken.
Da der Stein aus Richtung der
Klippen geflogen kam, gehen Dig und Dag auf Erkundung aus.
Sie sehen
einen einarmigen, aber suspekten Burschen in den Felsen herumhängen und nehmen
ihn erst mal mit. Der Polizeipräfekt lacht sie aus, der
Leuchtturmwärter
sei doch völlig harmlos, aber im Dorf soll ein linkshändiger
Kleinkrämer seinen finsteren Geschäften nachgehen. Jener ist rein
visuell schnell
entdeckt, die Frage nach Olivia interpretiert er völlig falsch: er
hätte sie seinem Nachbarn verkauft. Der aufgeregt anrückende Nachbar bemängelt
den Handel: Die Ware wäre noch ganz klein und grün; leider ging's bloß
um Oliven. Alles andere im Laden des Gemüsefachhändlers ist auch aus
der Nachbarschaft abgestaubt.
Dig reitet nach diesem
Mißerfolg zurück, Dag will jedoch dem Leuchtturmwärter
noch mal auf den faulen Zahn fühlen ...
In Schamponius Haus fachsimpelt man über die wahren Hintergründe der
Entführung. |
Die Feinde im Senat stecken dahinter, ist erst mal das
Geld weg, kann sich Schamponius für die Senatorenwahl
keine Stimmen mehr kaufen.
Draußen meldet sich Dags Esel zurück, Dig zieht sofort
los und findet Dag bewußtlos am Wegesrand liegen, mit der zweiten Aufforderung
an Schamponius, endlich die geforderte Kohle abzudrücken. Teutobold
trifft bald darauf mit dem Lösegeld ein, es wird wie befohlen in der
Fischerhütte deponiert. Das ist eine alte Bruchbude und die drei legen
sich in einen Hinterhalt.
Als der Leuchtturmwärter verdächtige Zeichen in
Richtung Insel abgibt, ruft Teutobold Dig und Dag zu sich in die
Krone.
Das hält aber der senile Ast ebenso wenig aus wie das Dach der Hütte
und alle drei finden sich in der Ruine wieder. Das Geld ist
seltsamerweise weg, doch im Parkett der Hütte entdecken die drei
eine geheime Falltür. Teutobold eilt zurück zur Villa, um Hilfe zu
holen, Dig und Dag steigen hinab und erreichen kurz vor Tunnelende
den Kahn mit dem Geldboten. Der wird schnell überwältigt, gefesselt
und geknebelt.
Dig rudert das Boot an dessen Stelle zur Insel und geht zusammen mit
Dag ungesehen an Land.
Die beiden beobachten das lustige Piratenlager und entdecken auch die
entführte Olivia.
Die Seeräuber, würdige Vorläufer der serbischen Teufelsbrüder,
träumen schon von neuem Reichtum:
"Ja, wir leben fein,
saufen Rum und Wein,
und die ganze Welt
zahlt uns das Lösegeld
dazu!
Huhu! Huhu! Huhu!"
Zur Ablenkung der Räuber zündeln Dig und Dag an deren Schiffen. Während die Piraten zu den Löscharbeiten ausschwärmen, befreien die Digedags Olivia.
"Den Äneas lassen wir hier!" Woher kennen sie eigentlich den Namen
des Räubers? Man hatte doch keine Höflichkeitsfloskeln
ausgetauscht.
Die drei paddeln zurück zum Festland, was aber nicht
den wachsamen Augen der Leuchtturmbesatzung entgeht. Der Präfekt und Zacharias
stehen am Scheinwerfer. Als die Digedags mit Olivia in den Geheimkanal
einfahren, brechen die beiden Halunken die überhängende Klippe ab -
der Rückzug ist abgeschnitten. Teutobold und Alfio, die gerade
abgehetzt eintreffen, befürchten Schlimmstes; tatsächlich ist der Zugang in der
Hütte mit einem Felsen versperrt. Die Rettung kommt in letzter
Minute, nicht aber für die 100.000 Sesterzen, die sind mit dem Kahn
erstmal
untergegangen.
Zu den Befreiungsfeierlichkeiten hält Schamponius eine bedeutsame
Rede: Zwar hat er jetzt seine olle Tochter wieder, aber leider seine geliebte
Knete eingebüßt.
Die letzte Rettung vorm Ruin: Olivia wird an
Hyazinth verhökert gegen die Hälfte von dessen Parfümerie.
Da kommen
bei Olivia natürlich Fluchtgedanken auf. Dig, Dag und Teutobold
wollen ihr selbstverständlich helfen und ab geht's in Richtung Syrakus.
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Der Sestertius -
der "EURO" des Römischen Reiches |
Um die
Zahlungsmodalitäten an die im Außendienst befindlichen Legionäre
zu vereinfachen, war der Sesterz als Einheitswährung im gesamten
Römischen Reich verbreitet, das einen guten Teil Europas, Kleinasiens und
ein Stück Nordafrika umfaßte. Tribute und Steuern aus den
Provinzen wurden in allen möglichen monetären Formen
eingetrieben, so in Solidi, Denaren, Assen und Sesterzen.
System der römischen Münzen |
1 Aureus (Gold, etwa 8 Gramm)
= 25 Denare (Silber)
1 Denar = 4 Sesterze (Bronze)
1 Sesterz = 4
Asse (Kupfer)
weiterhin gab es noch
Quinare
1 Quinar = 2 Sesterze
Dupondien
1 Dupondius = 1/2 Sesterz
Semisse
1 Semiss = 1/2 Ass)
Quadranten
1 Quadrant = 1/2 Semiss
oder anders
1 Aureus
= 25 Denare
= 50 Quinare
= 100 Sesterze
= 200 Dupondien
= 400 Asse
= 800 Semisse
= 1600 Quadranten
Zu Beginn des 4. Jahrhunderts wurde der Aureus durch den Solidus
ersetzt, eine Goldmünze mit weniger Gewicht, aber nicht so
starken Wertschwankungen wie beim letzten Aureus, eben sehr
solides Geld.
Auf der Vorderseite trugen die Münzen den Kopf des amtierenden
Kaisers oder Mitglieder seiner Sippe. Die Rückseite zierten
Darstellungen seiner Tugenden, seiner Ländereien sowie
politischer Ereignisse und auch kultureller Errungenschaften.
Die Münzen waren also nicht nur schlichtes Geld sondern auch
Propagandainstrument.
In der republikanischen Zeit war für viele Stände und Ämter ein
sogenannter Zensus eingeführt worden. Augustus legte die
Qualifikation für den Senatorenstand auf etwa 1 Million Sesterze
fest.
Schamponius hatte also verglichen damit keinen allzugroßen
Verlust zu beklagen. Für 100.000 Sesterze hätte es eh' nur zum
Senatörchen gereicht.
Sesterze waren im täglichen Leben praktisch das "Kleingeld".
Bezüglich der Kaufkraft entsprach ein
Aureus ( = 100 Sesterze) etwa heutigen 50 €. Falls man den
maroden Euro überhaupt als Äquivalent heranziehen könnte.
Typische Preise im Römischen Reich |
eine einfache Hauptmahlzeit
2 Asse (0,25 €)
ein Sextarius (0,55 l) Wein
2 Asse
ein normaler Sklave
ab 500 Denare = 2000 Sesterze
Achtung, frauenfeindlich!
<begin>
eine nette Sklavin
ab 2000 Denare = 8000 Sesterze
<end>
Tageslohn des Legionärs
10 Asse
Tagesbedarf eines Arbeiters
1 Denar = 4 Sesterze |
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