 Die drei
Digedags haben endlich ihre Beute vom Piratenschiff im
Höhlen-Versteck gebunkert und beschließen, zur Sicherung ihres
Hausrats die bewährte Robinson-Pallisade zu
zimmern.
Bei der Holzbeschaffung zeigen sich die Digedags nicht gerade
zimperlich, sie stören die aus dem letzten Heft bekannte
Primaten-gesellschaft wiederum in deren wohlverdienter
Mittagsruhe. Dieser Nebenzweig unserer angeblichen Vorfahren reagiert
erwartungsgemäß leicht säuerlich und stürzt sich auf die drei Störenfriede.
Doch letzten Endes triumphieren die höhere Entwicklungsstufe sowie
fundierte Kenntnisse in fernöstlichen Kampfsportarten und die Bimbos
müssen mit hängenden Bürzeln das Weite suchen.
Nero hat sich wieder mal als große Pfeife erwiesen. Seitdem er Digs
Hypnose ausgesetzt war, ist er ein richtiger Schlaffi geworden.
Die nicht TÜV-gerecht gepackte Langholzfuhre erweist sich als unbeherrschbar;
wer Löwe ist, braucht für den Schaden nicht zu sorgen.
Durch Zufall entdecken die drei, wie man ordentlich kokeln kann.
Nero zeigt hier, daß auch ein Löwe leicht entzündlich ist, wenn er
den Schweif unter eine optische Linse legt und das Ganze der Sonne
darbietet.
"Feuer machen" ist dann auch das nächste Stichwort.
Wer ordentlich arbeiten soll, muß sich vorher erst einmal stärken.
Dafür werden die Pökelfleisch-Töpfe vom Piratenschiff aufgewärmt,
ääks! An solch einem "Komplekte-Tag" wird natürlich fürchterlicher
Durst generiert.
Nach der großen Plackerei und weil freitags eigentlich immer gebadet
wird, legen sich die Digedags eine Wasserleitung aus Bambus-Rohren
zu ihrer Wohnhöhle.
Der okkulte Dag muß vorher noch als Paratechnologe mit der
Wünschelrute ran und stößt mit der Nase prompt auf eine Quelle.
Nach der Körperpflege legt man sich zur verdienten Ruhe.
Als Auslöser für Neros Alptraum entpuppt sich ein nächtlicher
Vulkanausbruch.
Wie einst bei Noah suchen die Tiere der Insel Zuflucht in der Höhle.
Auch die Affenbande kommt kleinlaut angeschleimt.
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Drei der Zebras haben leider die berüchtigte A-Karte gezogen, sie müssen
unter den Digedags an einen Ausflug zum feuerspeienden Vulkan teilnehmen.
Digedags Zebra galoppiert etwas ungeschickt und wirft den Reiter in
eine Felsspalte.
Schnell wird er von den beiden anderen gefunden und man untersucht
gemeinsam die Grotte. Bei der Gelegenheit entdecken sie in einer Tropfsteinhöhle
ein Salpetervorkommen erster Güte. Digedags gute Kenntnisse aus dem
Chemieunterricht führen zum Plan, Schießpulver für ihre Flinte
herzustellen. Ein schicksalhafter Entschluß.
Noch in der gleichen Nacht wird mit den Arbeiten dazu begonnen. Die
Installation des Mörsers beobachten zwei Leoparden voller Interesse.
Sie verorten in den
Digedags wohl ihr potentielles Drei-Gänge-Frühstück.
Aber Digs Wutausbruch
über die schwachen Mahlerfolge bis zum Tagesanbruch wird den Leos
zum Verhängnis. Als Dig wild zustößt, geht die Mischung in die Luft
und die Räuber werden durch umher- fliegenden Klunkern
neutralisiert.
Die Digedags erleiden nur geringe Lackschäden und liebäugeln sofort mit den
überraschend frei-gewordenen Leoparden-Hüllen.
Eine DDR-Kafeemühle hat sich da bedeutend besser bewährt.
Anschließend werden die Feinde in guter alter Kannibalenmanier
aufgegessen. Auch Nero bekommt eine fette Raubtierschwarte zum Verzehr.
In der Presse wurde damals das Mosaik scharf angegriffen, daß es
Mord und Totschlag Vorschub leisten würde.
Da hatte doch tatsächlich ein Jugendlicher bei einem derartigen
Experiment einen Betriebsunfall erlitten.
Wissen möchte ich allerdings, wo der Junge seinerzeit in der DDR die
salpeterhaltigen Tropfsteine und die Lava herbekommen hat ...?
Aber Beziehungen waren eben alles.
Auf der Rückseite des Heftes wird das monatliche Erscheinen des
Mosaikheftes ab Juli 1957 angekündigt.
Der stark gefallene Preis auf 60 Pfennige ist dem geringeren Umfang
(von 32 auf 24 Seiten) geschuldet.
Und der blonde Dag hat seinen Mittelscheitel eingebüßt.
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Das Schwarzpulver
Es gibt der Arten viele, einen Konkurrenten zu entschärfen. Anfangs
nahm man die Keule, weniger Mutige beschmissen sich mit
Klamotten. Das war weniger gefährlich und trotzdem halbwegs
effizient. Die schlaueren Flachköpfe erfanden dann Pfeil und
Bogen. Mit diesen konnte man sowohl sein Essen als auch den
Nebenhöhlenbuhler erlegen. Lange Zeit mußte sich der
Frühmensch mit diesen unzulänglichen Hilfsmitteln herumplagen.
Eine entscheidende Verbesserung brachte viele Jahrhunderte
später die Entdeckung des Schießpulvers.
Bewiesen ist, daß Schießpulver aus 75 % Kaliumnitrat, 15 %
Holzkohle und 10 % Schwefel besteht. Und ich kenne einige, die in
ihrer Jugend Erfahrungen mit diesem Mischungsverhältnis
gemacht haben, einer sogar absolut schmerzliche.

Das Schwarzpulver verdankt den Namen nicht etwa seiner Farbe
(dann müßte es wohl eher Dunkelblaupulver heißen), sondern
seinem "Erfinder", dem aus Freiburg stammenden
Franziskaner-Mönch und Nebenerwerbs-Alchimisten Berthold Schwarz.
Dieser mixte es im Jahr 1353 zusammen. Bis etwa zur Mitte des
19. Jahrhunderts war Schwarzpulver der bedeutendste Schieß- und
Sprengstoff, heute findet es nur noch Verwendung in schlichten
Feuerwerkskörpern.
Nicht beweisbar ist, daß Berthold Schwarz (eigentlich Berthold
der Schwarze) es tatsächlich erfunden hat. In China war es
wesentlich früher bekannt und es wurde sicher auch wie viele
andere Volkskrankheiten ins Abendland eingeschleppt. Allerdings
setzten die Chinesen den Stoff anfangs nicht in der
Rüstungsindustrie, sondern nur für pyromanische Geigeleien ein.
Die Araber nannten den Salpeter damals "Chinesisches Salz" und
brachten das Zeugs oder das Rezept wahrscheinlich sogar nach
Europa. Der segensreichen Pulverproduktion wurde aber in Europa schon vor dem
offiziellen Erfindungstermin 1353 in verschiedenen Regionen
gefrönt (Straßburg, Liegnitz, Spandau).
Bruder Berti analysierte vermutlich das Importgut und
vermarktete es auf die heutige Chinesenart. Es ist nicht
auszuschließen ist, daß
er das Pulver auch für kriegerische Zwecke optimierte. Der gute
Berthold war wohl vorrangig ein gewiefter Influentzer, der so
seinen Namen weltweit in die Annalen eingehen ließ. |
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