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72 Die verschlüsselte Botschaft November 1962


Den Digedags ist mal eben nach Journalismus zumute, sie wollen auch einmal zur Schaumkrone der Intelligenz gehören.
Mit einem braunkohlebetriebenen Fernschreiber im handlichen Schrankformat machen sie sich auf die Suche nach spektakulären Ereignissen.
Dag gibt den Möbelträger und Dig haut hinter ihm in die Tasten. Der Neugier eines Büffels können sie sich mit knapper Not entziehen. Ein echter Frontberichterstatter  wie Dig lässt sich nicht in seinem Schreibschwall unterbrechen. Als sich die beiden im nahen Bach den Angstschweiß abwaschen wollen, entdeckt Dag im Wasser ein bedenkliches Spiegelbild. Während Dig fleißig weiterklimpert, werden sie von verdächtigen Fellträgern verfolgt. Der Schreiberling wird zuerst weggefangen, während Dag durch sein Diktat beschäftigt ist. Den vakanten Platz am Keyboard nimmt nun ein Affenmensch ein. Man sieht, als Reporter braucht man keine allzuhohe Professur.

Allerdings kommt es ab hier zu Verständnisproblemen bei den in Echtzeit Mitlesenden im fernen Raumschiff. Der bordeigene Dechiffrierer kann das fürchterliche Kauderwelsch zwar mit Hilfe des Elektronenhirns in gebräuchlichere Worte fassen - Zusammenhang entsteht allerdings nicht. Nun wird versucht, den vermeintlich schwer beschädigten Digedags Hilfe zuteil werden zu lassen.
Aber alle sogenannten Forscher sind nicht ansprechbar, sie vertreiben sich die Zeit mit allerlei Unfug. Da meldet sich Dr. Meise, der Sigmund Freud des Weltalls, für den besonderen Einsatz. Er hofft natürlich, bei den Digedags auf einen bisher unentdeckten Sprung in der Schüssel zu stoßen.

Unterdessen werden die Digedags in das Lager der Affenhorde verbracht. Ihr Sträuben hilft da wenig, denn die Primaten erweisen sich als sehr beredsam. Weil gerade Schlachtfest ist, bekommen auch die beiden Ehrengäste ein anständiges Stück vom erlegten Wild ab. Sie beschließen, sich die Steaks zu grillen. Aber die Affen leiden durch die Bank an einer Feuerphobie und untersagen diese Zubereitungsart. Dig und Dag sind ratlos, denn ihre dentalen Möglichkeiten sind im Vergleich zu gestandenen Naturburschen etwas eingeschränkt. Mit ihrer Umtauschaktion "Fleisch gegen Gemüse" machen sie sich bei den Affen etwas zu Deppen. Obendrein sind Sauerampfer und Meerrettich als Hauptnahrungsmittel auch nicht das Wahre. So hocken sie sich wieder an ihren geduldigen Fernschreiber, um die Reportage fortzusetzen.

Der neuerlich im Raumschiff eintreffende Bericht ist zwar jetzt wieder visuell verständlich, aber mental vermeintlich voll daneben. Das bestärkt Dr. Meise, die mutmaßlich armen Irren zu besuchen. Bei seinem Abgang stößt er mit Beppo zusammen, der nicht nur als Sanitäter, sondern auch als Kulturobmann fungiert. Von den verschütteten Scherzartikeln sackt sich Meise einen Armvoll in seinen Hebammenkoffer ein.

Mit dem Navi des Schiffes ist die Position des Fernschreibers leicht zu bestimmen. Bald steht der Psychiater unweit der Affenhöhle. Einen ersten Angriff der heute ungastlichen Bande wehrt er mit Hilfe der Bepposchen Spaßverkleidung ab. Er beschließt, die Digedags erst im Schutze der Dunkelheit zu retten.
Aus der verstörten Reaktion der Affen schließen die Digedags auf ein wildes Tier. So bauen sie vor der Höhle eine ausgeklügelte Schlingenfalle auf, die angeblich todsicher sein soll. Dann begibt sich alles zur verdienten Ruhe. Gute Nacht, John Boy! Gute Nacht Dig! Gute Nacht Dag! Gute Nacht Kinder!
Doch so gut wird die Nacht nicht. Als erstes für Meise, der sich in den Schlingen verheddert. Gut, dass er sein Schweizer Offiziersmesser dabei hat. Und dann für zwei arme Affenkinder, die Dr. Meise beim Kidnappen für die Digedags hält. Und dann für alle, denn das Geschrei reißt die ganze Schläfersippe aus dem Delirium.
Bald haben die aufgeweckten Affen den Eindringling überwältigt und walken ihn ordentlich durch. Als Dig und Dag dem armen Gebeutelten erste Hilfe leisten wollen, erkennen sie ihren Bordpsychiater. Der merkt schnell, dass seine potentiellen Patienten leider noch normal sind. Dafür will er nun die Wilden studieren. Der Scherzartikeltest verheißt bei den Affenmenschen den Ausbruch großer Geselligkeit.
Bei dieser geilen Wiesn-Stimmung müssen die Digedags sogleich ihrer medialen Informationspflicht der öffentlich-rechtlichen Fernschreibergilde nachkommen.

Mit erneutem Befremden wird dieser Ausbruch im Raumschiff registriert. Dr. Meise hätte sich also vorher besser immunisieren sollen. Nun hilft nur noch der Einsatz echter Anti-Terrorkräfte. Der Pilot des Staustrahlsteil-starters ist zwar mächtig böse, seinen Grand Hand aus der Patsche zu geben, aber Befehl ist Befehl. Die Digedags sind froh, dass sie abgeholt werden. Nur Meise hat seine Forschungen noch nicht abgeschlossen. So hängt er bald am Abschleppseil. Der verhinderte Forscher muss sich noch von Bhur Yham schmähen lassen.
 

Rückseite:
Auf der Suche nach dem zwischenmenschlichen Affen, dem Pithecanthropus erectus.

 

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