
Cranachs Katze geht auf dem Dach ihrer natürlich vorbestimmten
Beschäftigung nach, Nager vom Hause fernzuhalten. Vielleicht hat sie
auch bloß Appetit auf "Rattou Fin". Bevor sie zuschlagen kann, wird
sie von Califaxens Ratte mittels eines Kamika(t)ze-Angriffs vom First
geschubst. Die beiden kleinen Racker landen unsanft auf dem Hof, für
die Ratte ein selbst verschuldeter Kollateralschaden.. Das
Katzenkoma ist bedeutend kürzer, glücklicherweise wird die Ratte von
den dankbaren
Kollegen ins sichere Loch gezerrt. Das ärgert das Kätzchen gar sehr.
In Rom ärgert sich auch einer. Der Papst würde liebend gern das
Wittenberger Problem-Mönchlein abservieren.
Nach drei Jahren
Wittenberg haben die Abrafaxe Fernweh und wollen endlich
weitertippeln. Abrax macht sich um Luther keine Sorgen, er möchte
gern nach Rom, den Petersdom besehen. Califax interveniert, denn die
Ratte ist unentschuldigt abwesend. Und Luther ist aus dem
Häuschen, soeben hat ihn die päpstliche Bulle erschlagen, ihm wurde
fristlos gekündigt. Mancher wäre froh, frei wie ein Vogel zu sein.
Hannes druckt unterdessen große Mengen von Luthers Flugschriften für
die Verteilung in Erfurt. |
Luther bekommt von Müntzer Kutte und Rücken gestärkt, der Fürst
läßt ihm durch Spalatin ausrichten, daß der Mönch wieder mal sein
Weltbild erklären solle. Dabei verspricht ihm Brabax Hilfe. Da
wirds wohl erst mal nichts mit Verreisen. Brabax findet endlich
seine noch rekonvaliszierende Ratte wieder und die Cranachsche
besticht alle mit Gänsepastete.
Wiederum sind einige Monde
ins Land gegangen und Brabax meint, daß Luther bald fertig sein
müßte.
Pustekuchen, in Windeseile ist es Herbst geworden.
Califax fabriziert lecker
Apfelmus nach seinem Geheimrezept. Die Ratte pflegt noch immer
ihre
persönlichen Animositäten gegen das Kätzchen und kippt ihm den
leckeren und natürlich auch heißen Muspott aufs frisch gewienerte
Fell. Na ja, zumindest hat sie ihre Kumpane auch wieder mal
gerettet. Das gibt
geharnischte Mecker von der Hausmutter und weil die Katze nicht auf
Apfelmus steht, schwört sie im Gegenzug Rache.
In Leipzig
schmieden unterdessen Eck und Tetzel ein Komplott gegen ihren alten
Widersacher. Sie wollen Luthers Schriften dem Feuer zur letzten
Begutachtung vorlegen.
Und schon ist es Dezember und es liegt
Schnee. Bald darauf ist die Kunde von der
beabsichtigten Entsorgung der Lutherischen Ergüsse auch in
Wittenberg angekommen. Brabax macht leichfertig den Scherz, doch
Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Das trifft voll ins Schwarze,
besonders Melanchton und Agricola sind total verzückt, kirchliche
Bücher zu oxydieren. Brabax rauft sich die Haare. Am liebsten
möchte er sogleich die Fliege machen. Califax findet
Bücherverbrennungen gar nicht mal so verkehrt, es sei denn, bei der
Gelegenheit würden auch wertvolle Kochbücher zu Schaden kommen. |
Der Universitäts-Bibliothekar ist verschreckt, als er den wahren
Hintergrund des massiven Interesses an Kirchenliteratur erfährt und
kämpft um jeden Buchdeckel. Brabax bittet Abrax um Hilfe, das
Schlimmste zu verhindern. Der möchte aber lieber mit Hans und Lucas
Eislaufen gehen. Wenigstens läßt sich Califax widerwillig
mitschleifen. Auf dem Schindanger lodert schon ein lustig
Feuerchen und die beiden Heizer tun ihr bestes. Luther sieht
wenigstens bloß zu. Es gelingt Brabax und Califax, eine größere
Anzahl Schwarten sicherzustellen, Auf Abrax ist letztlich
Verlaß, er hat einen Schlitten zum Transport besorgt. Als Krönung opfert Luther
noch die päpstliche Bulle, niemand soll heute frieren. Der
Bibliothekar aktiviert seine Tränendrüsen als er die heißgeliebten
Bücher wieder in Händen hält. Brabax wird fast zu Tode geknuddelt.
Für die neuerliche Großtat der Faxe gibts in der Cranachschen Küche
heißen Holundersaft bis zum Abwinken. Man einigt sich, den Winter
lieber
auszusitzen. Spalatin will sich ein weiteres Mal beim Kurfürsten für
Luther verwenden.
Dieses Ergebnis muß der Papst genervt zur
Kenntnis nehmen: Luther darf sich erneut vor dem Reichstag
verteidigen.
Die Ratte hat derweil zum letzten Gefecht
getutet und all ihre Stammesbrüder versammeln lassen. Da fällt dem
Kätzchen doch das Herz in die Hosen. Wie sagte schon Schillers
Friedrich ? "Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen
aufhören zu kriechen" - oder so. Die Reisepläne der Faxe liegen
erst mal auf dem dicken Eis des Stadtgrabens, denn Luthers Rede in
Worms wollen sie sich nicht entgehen lassen. |