
Die Digedags haben von der BGL des Flugzeugwerkes für ihre
herausragenden Leistungen einen FDGB-Winterferienplatz erhalten.
Auch Dr.
Schluck - dieser zum Streßabbau jedoch zwangsweise - soll ein
paar Tage in den weißen Bergen verbringen.
Als gelernter Aktivist
kann er sich nur schwerlich von seiner Arbeit loseisen, zumal er
in den Berechnungen noch einen Fehler entdeckt zu haben glaubt.
In einer halben Stunde startet das Flugzeug in den Urlaub, der
Direktor droht ihm mit strengster Leibesvisitation. Schluck graviert
eine Formel konspirativ in den Deckel der Taschenkuckucksuhr.
Dann geht's ab in Richtung Flughafen. Am Fenster eines
Lebensmittelgeschäfts
setzt er seine Berechnungen fort und trödelt vor sich hin. Das Genie
ist nicht in der Lage, einen Bus zum Flughafen zu besteigen. Sein Flugzeug erreicht er mit Müh'
und Not ...
Beim Einchecken beobachtet ein mondgesichtiger Herr, wie Schluck seinen
Zeitmesser inspiziert. Diese Uhr erweckt sofort die Begehrlichkeit
des Rundkopfes. Er verfolgt Schluck bis in die Maschine und läßt
ihn nicht aus den Augen. Im Flugzeug hocken auch schon die Digedags.
Schluck vertraut sich ihnen an, denn er fühlt sich vom Mond
beobachtet und belästigt. Dig, wachsam wie immer, vermutet einen
Agenten der feindlichen Macht. Dag findet das schlicht lächerlich.
Bald ist das Ziel der Reise erreicht, der Winterkurort "Rodelbach".
Die Kufentaxis vor dem Flughafen fahren nach strengen seriellen
Richtlinien und sind obendrein stark limitiert.
So bleibt den Urlaubern nichts weiter übrig, als die
letzten Kilometer zum Hotel füßlings zurückzulegen. |
Der Doktor spielt den "Schluck-guck-ins-Heft" und karamboliert
dabei mit einem schlitternden Schulmädchen, welches den gesamten Inhalt ihrer Schultasche
über den zerstreuten Schluck verschüttet. Beim Einsammeln geht
einiges schief.
In der Schule fällt es zuerst dem Mathelehrer auf, daß mit Klein-
Klärchens Heft etwas nicht stimmt. Findigerweise schickt er das
Mädchen mit dem Heft zum Fundbüro. Wenig später wird auch Schluck
vom Lehrer dahin verwiesen. Schlucks Heft hat der zuständige Fundbürokrat schon
ordnungsgemäß in die Hoch-Ablage verbracht.
Der gute Doktor wird immer nervöser, da nach seinen Berechnungen die
Tragflächen jeden Moment zu brechen drohen. Nach mehreren Stunden
angestrengter Archivarbeit kommt die Schwarte endlich wieder ans
Tageslicht. Zu allem Ärger lauert vor dem Hotel auch wieder das
Mondgesicht und bietet Hunderte von Valutas für die Schluckucks-Uhr.
Kurz später peinigt er Schluck, als Zimmermädchen verkleidet.
Diesmal geht er aber zu weit, nämlich aus dem Fenster. Nun ist auch Dig
fix und alle und ruft, unter Wahrnehmung seiner
Bürgerpflichten, die Staatsmacht. Da bei allen Erholungssuchenden
die Nerven an der Oberfläche anklopfen, wird der Urlaub kurzerhand
abgebrochen.
Beim Rückflug darf natürlich der "Spion" nicht fehlen,
doch ein Vertreter der Staatssicherheit wirft ein zeitungslochumrandetes
Auge auf den mutmaßlichen großneonischen Spion.
Um den Flugzeugtest zu retten, rät Dig dem Konstrukteur, seine Bedenken
an die Flugzeugwerft zu telegrafieren.
Dort ist das Kollektiv unter Leitung von Ingenieur Möller schon
fleißig am probieren. Als der Fahrwerkstest bestanden ist, taucht der
Telegrammbote auf, kann aber im Wust von M?llers das passende
Schriftstück nicht finden. So geht auch der Tragflächentest ohne
Schlucks Warnung über die Bühne. Nur der Knall einer Seltersflasche
peitscht durch die angespannte Ruhe in der Halle. Beim folgenden Test
des Strahltriebwerks gehen alle Telegramme unumkehrbar in den aschigen
Zustand über.
LEXI zeigt auf einer opulenten Doppelseite wie so ein in der
DDR zu bastelndes Passagierflugzeug mit Strahltriebwerken aussehen
könnte. |
Etwas verspätet kommen nun die Digedags
mit Schluck in der Halle angeprustet. Ein möllerscher Blick in Schlucks Rechenheft
enträtselt das Mißverständnis sofort: Schluck hat die alten
Leichtmetall-Werte für seine Berechnungen verwendet. Außer Spesen
nichts gewesen. Aus dem Off erscheint auch noch der "Spion" mit dem handschelligen Geheimpolizisten im Schlepptau. Doch ehe die Armbänder
"Schnapp" machen können, klärt sich alles auf. Es ist nur ein
harmloser Uhrensammler, der nun endlich zum Geschäft kommen kann. Im
Tausch gegen sechs andere Taschenzwiebeln bekommt er von Schluck die
"einzige Taschenkuckucksuhr der Welt". Wieder zurück in "Rodelbach"
kann sich Schluck am Klang seiner vielen Uhren erfreuen. Wenn er nur
wüßte, welche ordentlich tickt. Aber er ist zeitlos glücklich
Beilage:
Liebe MOSAIK-Freunde (Beilage wird aus technischen
Gründen eingestellt, ab 1960 Wechsel zum "Verlag Junge Welt",
Vorschau auf die Erfinderserie im Rahmen der zweiten Raumreise
ab Heft Nummer 45) |
Rückseite:
Erklärung des Windkanals (in Dresden) sowie weitere
Huldigung des Flugzeugbaus |
Vorzeitiges Ende des Mosaik noch einmal verhindert
Zum Ende 1959 sah es um die Zukunft des Mosaik laut Hannes
Hegen nicht besonders rosig aus.
Für das Heft 37 war schon ein
apokalyptisches Cover entworfen worden, das dann
glücklicherweise aber nicht zum Einsatz kommen mußte.

„Liebe Leser! Mit diesem Heft stellt Mosaik sein Erscheinen ein.
Wir danken Euch für Eure Begeisterung, die Ihr immer unseren
Abenteuern entgegengebracht habt. Es grüßen Euch herzlichst Eure
Digedags!“ |
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