
Nach Absolvierung ihres Ozeanien-Abenteuers (1885/86) sind die
Abrafaxe 1888 nach Mannheim gekommen. Auf dem Marktplatz wird
gerade eine "pferdelose Kutsche" vom Volk madig gemacht. Das
interessiert die Faxe enorm. Ein gewisser Carl Benz hat hier
einen Verbrennungsmotor erfunden, den Nachfolger der Dampfmaschine.
Da der Tank leer ist, helfen die Faxe beim Schieben. Seine Frau
Bertha glaubt, daß diesem Antrieb die Zukunft gehört. Die Zukunft
war früher auch besser. Benz war also ein früher Vorreiter der
männergemachten Klima-Überhitzung. Sollte uns das nicht zu denken
geben? Ich glaube nicht. Am Sonntag darauf, als fast alles noch
pennt, macht sich Bertha mit dem Motorwagen auf in ihre Geburtsstadt
Pforzheim, um ein wenig für die Entwicklung des Motorwesens zu
agitieren. Califax muß als Küchenkraft in Mannheim bleiben, Abrax
und Brabax dürfen mitkommen. Das fortlaufende
PRÖT-TÖTTÖT-TETRÖT-TÖTTETTÖRÖT-TÖTT usw. usf. legt sich allerdings
schwer aufs Gemüt. |
Da kommen Erinnerungen
auf an einen gewissen P... (fast hätt' ich Pitipak geschrieben).
Kurz nach Heidelberg ist der Tank wieder leer. Waschbenzin gibts in
der nächstgelegenen Apotheke in Wiesloch. Drei Wanderburschen helfen
beim Schieben. Der Apotheker gibt seinen gesamten Vorrat an der
Droge ab und Bertha schüttet alle 3 Liter in den Flux-Kompensator.
Der steigende Benzinpreis wird ohnehin bald den Handel über die
Apotheke wieder wahrscheinlich machen. Und weiter geht das
lustige PRÖTTERÖTT-TÖTT-TÖTT.
In Mannheim muß der gute, aber
durchdrehende Carl mit Califaxens Baldrian ruhiggestellt werden.
Die schlechte Infrastruktur hat zum Versagen der Antriebskette
geführt, man hört es deutlich am RACK-RACK. Bruchsal erreicht man
mit Müh' und Not. Der örtliche Schmied verspricht Abhilfe mittels
Kettenstauchung. Und Brabax etabliert die Ketten-Ölung - es läuft
jetzt wie geschmiert. Derweil telegrafiert Bertha mit Mannheim, um von
ihrem Erfolg zu berichten. Carl beruhigt sich und Califax bäckt zur
Feier des Tages Kirschkuchen.
Dann TRÖTTERÖTTET das Vehikel
ohne RACK-RACK munter weiter. Unterwegs winken die Leute vom
Straßenrand. Doch kurz hinter Esslingen versagt der Antrieb
erneut seinen Dienst, trotz vollem Tank. Berthas reinigt mit
ihrer Hutnadel die Kraftstoffleitung.
In Pforzheim unternimmt
ein Gendarm seine erste Kontrolle eines neuartigen Fahrzeuges mit
Explosionssantrieb. |
Die Papiere sind in Ordnung, zwar auf Carl Benz ausgestellt, aber
der wirds wohl erlaubt haben. Dann erreicht sie ihr Elternhaus in
Pforzheim. Erfrischend zu beobachten, daß kein Deppen-Apostroph die
Inschriften der Geschäfte ziert, beispielsweise an "Bennys Wiener
Bäckerei" und "Sallys Cafe". Jaja, die gute alte Zeit. Drei Tage
vollführt Bertha mit ihrem Motorwagen einen erfolgreichen
Werbe-Feldzug. Vor der Rückfahrt erfindet Brabax noch die
Bremsbeläge (Feinstaub-Gefahr!), die der örtliche Schuster verschämt
herstellt. Nun kann nichts mehr passieren, was auch gleich bewiesen
wird. Bertha tritt auf die Klötzer und eine Katze ist gerettet.
Dann gehts zurück nach Mannheim. Noch eine Unterbrechung bringt ein
Zündungsausfall, für dessen Behebung Bertha unter Ausschluß der
faxischen Augen ein Strumpfband opfert. Die Waffen der Frau:
Hutnadel und Strumpfband. Die Ankunft zu Hause ist grandios,
Bertha hat drei Bestellungen eingefahren, die Presse reißt sich um
Veröffentlichungen und die Hauptsache - Califax hat Kirschkuchen
gebacken. Bald läuft die Serienproduktion in den Carl-Benz-Werken
an - und schon bald läuft sie wieder aus.
Es ist kein richtiges
Mosaik und die Abrafaxe fungieren nur als Alibi-Statisten. Gerade
mal gut genug als Hühnerschreck und Kuchenbäcker. Immerhin,
Anspielungen sind in Masse vorhanden. Und die Zeichnungen sind
gelungen. |