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151 Ritter Runkels große Stunde Juni 1969


Ohne übertriebene Gegenwehr hat Runkel mit seinem wilden Haufen den Hort des Bösen eingenommen.
Im Rittersaal sieht sich Runkel plötzlich einer unerwarteten Streitmacht gegenüber. Es handelt sich aber bloß um die quichotteske Trophäensammlung des Grafen von Kuckucksberg.
Der ist allerdings auch persönlich anwesend und schleudert einen Speer auf Runkel, weil dieser seine schön arrangierten Devotionalien umgeworfen hat.
Sofort stürmen alle los, sich den Grafen zu greifen. Digedag tut sich wieder besonders hervor und läuft dem Kuckucksberger prompt in die Falle. Der Dominator hat den langen Dax, wo er ihn hinhaben wollte - in seinem gut sortierten Studio. Das schreckt Digedag keineswegs - er macht sich den Komfort des Darkrooms zunutze und erlegt den Grafen mit einem Streckbalken.
Nun noch schnell in der eisernen Jungfrau verstaut und schon kann der Räuber an der Garderobe abgegeben werden.
Die anderen Verfolger haben unterdessen auch einen Weg gefunden und so trifft man sich im Burgkeller, wo der Graf seine Beutestücke archiviert hat.
Der ganze Plunder wird auf den Hof geschleppt, wo sich schon einige Interessenten mit Rückgabeforderungen versammelt haben.
Auch zwei Delinquenten, die im Hungerturm erfolgreich eine Fastenkur absolviert haben, können bald wieder prassen.
Zufällig - oder auch nicht - nähert sich Herzog Eberhard, offizieller Vorgesetzter von Kuck und Runkel, der Kuckucksburg. Da er sich in finanzieller Schieflage befindet und Zentralbanken noch nicht erfunden sind, will er sich beim Grafen in bewährter Weise einen weiteren Kredit besorgen. Er ist sich sicher, seinen Anteil am Mammon zu bekommen, denn der Graf hat für sein Gewerbe keine Konzession. Was der Herzog zum beiderseitigen Vorteil bisher geflissentlich toleriert hat.
Auf dem Burghof eingetroffen, wundert sich der Dicke über die neuen Machtverhältnisse.
Von Runkel läßt er sich erklären, weshalb der Burgeigentümer in der eisernen Kapsel hockt und herumkrakeelt. Da der Herzog nicht doof ist, paßt er sich der Situation an. So kann er eine Menge Knete sparen.
Kraft seiner Wassersuppe verkündet er, Runkel solle in Bälde verdienterweise zum Grafen gekrönt und die Digedags zu Ritterlingen geschlagen werden. Wie zu erwarten, fühlt sich Runkel hochgradig gebauchpinselt, die Digedags erweisen sich solch Ehrungen betreffend wie immer als undankbar.
Der Graf hingegen muß in den herzoglichen Karzer, was ihn nicht direkt amüsiert.
Der Kanzler rät ihm jedoch zu schweigen und alles nicht noch zu verschlimmbessern. Der Herzog werde sich unter Berücksichtigung historischer Verdienste schon gnädig erweisen und ihn abschieben.
Runkel bedankt sich artig bei seinen Bauern und läßt sie wieder zum Tagesgeschäft zurückkehren.
Die ritterlichen Sippen werden informiert, daß sie alle ebenfalls zur Krönung nach Schnorrershausen eingeladen sind.
Es geht hierbei nicht bloß um die Ehrung, anschließend soll es sogar Schnittchen geben.
Bald darauf sind alle vor dem Thron des Herzogs aufmarschiert und die Zeremonie beginnt mit einer schwülstigen Ansage des Herzogs. Runkel erfindet zu Ehren der Situation eine neue Ritterregel. Natürlich versucht der Herzog im Anschluß, Runkel um etwas Geld anzubaggern, aber der ist ja bekanntlich genauso klamm wie sein Chef.
Zuhause angekommen läßt Runkel die kaputte Infrastruktur wieder sauber rekonstruieren. Sogar der Zehnte wird für ein Jahr halbiert. Echt paradiesische Zustände im Mittelalter. Mittels der Einnahmen aus seinem Hofladen, Runkel stiegt ins Delikatessengeschäft ein, kann er auch seine Burg sanieren. Nachdem die Digedags eingesehen haben, daß alles im grünen Bereich ist, beschließen sie, weiterzuziehen. Schade eigentlich. Der Abschied ist kurz, aber herzlich.
 

Ritterregeln:
Digedags:
"Wer gern mit bloßem Tand sich schmückt, der ist von Fürstenhold entzückt. Doch alle Ehren sind umsunst, genießt er nicht des Volkes Gunst!"
Runkel:
"Ein Ritter, wird er einmal Graf, folgt seinem Fürst besonders brav!"
Digedags:
"Wenn wir euch Rübensteiner auch verflachsen, ihr seid uns doch ans Herz gewachsen!"

So endet das Runkel-Epos.

 

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