
Auch auf'm Neos geht es mitunter reichlich närrisch zu. Professor
Schlick gibt einen Maskenball in seinen Privatgemächern.
In den Reihen der Gäste erblicken wir viele alte Kunden von
Forschungsschiff und Flugplatz. Dig und Dag leben ihren Hang zum
Kubistischen aus, das hat auch den Vorteil, lange Zeit unerkannt zu
bleiben. Höchstens nach Größe und Anzahl ließe sich ein Schluss
anbringen. Aber ein alter Römer gerät beim Anblick der beiden
Kastenbrote stark
ins Grübeln.
Der Allollol löst selbst bei den gesellschaftlichen Größen mancherlei Steifigkeiten.
Sogar der sonst voll korrekte "Verdiente Flieger der Union" Tonio
Turbo macht Prof. Schlick plump mit "Professorchen" an. Doch der
Gelehrte nimmt's mit Würde und kontert mit einem Distanz
erheischenden "Sie". Bei solch feierlichen Gelegenheiten protzt der
Professor doch gern einmal mit seiner Altertümlichkeiten-Sammlung.
Ein besonders interessantes, weil ruchloses Exponat stammt aus der
Baugrube des neuen Flughafens. Schlick Junior will sich daran messen
lassen, die fehlende Gurke kurzfristig auch noch aufzureißen. Als
angehender Indiana Jones wird er schon morgen Gelegenheit haben,
denn dann ist der Großkampftag der Studentenbrigade angesagt.
Die Digedags haben Balduin durchschaut, der Kerl ist nur zu faul zum
NAW-Einsatz. Deshalb wollen sie ihn gehörig leimen und ihm eine
ordentliche Lehre erteilen.
Während der Schlacht ums kalte Büffet leihen sie sich die Büste des
sogenannten "Chlorodont" (der Dresdener Apotheker v. Mayenburg
stellte in einer Apotheke am Altmarkt 1907 die von ihm entwickelte
Chlorodont-Zahnpaste her) aus und machen sich Gipsabdrücke von der
Bruchstelle der Nase sowie von Digs ansehnlichem Schnüffelstück. |
Als Balduin wenig später auch dem Römer das Artefakt vorführen will,
ist das Ding verschwunden. Gerade noch rechtzeitig gelingt es Dig
und Dag, den Grinsemann unbemerkt zurückzustellen. Ihre Pappgehäuse
taugen für ein gutes Alibi, wenn man mal auswärts agieren muss. Als
Schlick den Robotern die Köpfe abschraubt, ist
die Überraschung für den Römer perfekt. Die Digedags fallen sich mit
ihrem alten maltesischen Reisebegleiter in die Arme. Sinus Tangentus
hat's weit gebracht, er macht den Oberelektriker in einer
Stromfabrik.
Am nächsten Morgen steht der Subbotnik-Bus bereit. Freund Balduin ist mit
Pinsel und Schippchen zur Stelle. Nach der Arbeitsschutzbelehrung
geht es knallhart zur Sache. Nur Balduin hat sich schon in die
Büsche geschlagen. Auch dort ist er nicht sicher, ein Motorrad
nähert sich. Schnell versteckt er sich in einem verlassenen Bunker.
Doch der soll gerade gesprengt werden, Balduin hätte mal bei der
Dienstausgabe nicht verduften sollen. Der Bunker ist schon
fachmännisch vermint. Die neckischen Spielchen mit Stecker raus- und
Stecker rein gehen gerade noch mal glimpflich ab. Reumütig kehrt er
unter den Schutz des Kollektivs zurück. Zu allem Unglück hat er auch
noch die Pause verpasst. Freund Blase bekommt nun einen großen
Löffel und muss Loren entladen. Gelegenheit für die Digedags,
diverse selbstgegossene Gesichtserker im märkischen Sand zu
verstecken. Es dauert auch nicht lange, da entdeckt Balduin die
erste Nase. Doch so spektakulär ist der Fund nun auch wieder nicht.
Viele seiner Kommilitonen haben solche Dinger ausgegraben, alle
passen wie angegossen an Chlorodonts Interface. Balduin vermutet ein
besonderes Heiligtum und alarmiert stehenden Fußes die höchste
Instanz der neonischen Frühgeschichte. Assistent Schürf rückt sofort mit einer
Division Ausgräber an und stoppt die volkswirtschaftlich bedeutsamen
Arbeiten am Flugplatz. Die Beichte der Digedags kann die ins Mahlen
geratenen Mühlen nicht mehr anhalten. Als letzte Rettung erhoffen
sie sich ein Machtwort von Balduins Vater. Der empfängt gerade eine
zurückgekehrte Weltraumexpedition. Auf dem Weg dorthin versucht LEXI, den Digedags eine Lektion über den geplanten
Zentralflughafen Berlin-Schönefeld verpassen. |
In
Vertretung der wieder mal nicht zuhörenden Digedags muss sie der Leser
über sich ergehen lassen.
Überraschung für die Digedags, der Expeditionsleiter ist Bhur Yham. Er
war sogar wieder auf der Erde, Dig und Dag drehen vor Aufregung fast
durch. Doch die Nachrichten über ihren verschollenen Gefährten sind ernüchternd: Digedag
hatte sich als Zauberlehrling betätigt, tragischerweise konnte der
Trick zum Unsichtbarmachen durch vorzeitiges Ableben seines Meisters
nicht mehr revidiert werden. Nun weilt er im Reich der Schatten.
Auf der Baustelle ist es den Aktivisten unterdessen gelungen, die
untauglichen Argumente der Altertumsforscher gründlich auszuhöhlen.
Das i-Tüpfelchen liefert Professor Schlick. Er outet sich, die Nase
höchtselbst verspittelt zu haben. Er wollte es nur nicht zugeben,
auch solch ein Professor ist nicht unfehlbar.
NEUE Beilage:
Steinchen an Steinchen -
Einiges
Interessantes aus dem Gebiet des Flugwesens

Passend zum Heftinhalt
Flugplatz der Zukunft: Berlin-Schönefeld, "152", "IL-18",
"IL-14-P" |
Rückseite:
Funktionsweise des ILS |
Flugwesen der DDR:
Am 30. Juni 1955 nahm die "Deutsche Lufthansa der DDR" ihre
Tätigkeit auf.
Im September 1958 wurde die INTERFLUG gegründet und der Ausbau
des Flughafens Berlin-Schönefeld beschlossen.
Die Start- und
Landebahn 1 ging 1961 in Betrieb.
Ab 1963 wurden die Geschäfte der Deutschen Lufthansa der DDR in
die INTERFLUG überführt... |
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