Homepage |  | Comics |  | zurück  


 

 


58 Die Angst vor dem Kometen September 1961


Nach überstandener Beschädigung durch Pompettes Schöpfautomaten haben sich die Digedags endlich aufgemacht, ihren Freund Papin in London zu besuchen. Aber die Querung des Ärmelkanals ist für so ein Ruderboot nicht ganz ungefährlich. Fischer schleppen die Schiffbrüchigen bis an Englands Steilküste. Nach unendlicher Wanderung sind sie fast dem Verhungern nahe, als Dag ein Kartoffelfeld entdeckt.
Gerade als die beiden in die leckeren Pellkartoffeln beißen wollen, werden sie von einem finsteren Feldhüter verhaftet und nach Plumford Castle verbracht.
Der Oberbutler hat jedoch andere Sorgen als sich um Kartoffeldiebe zu kümmern. Lordschaft geruhen ein Gala-Diner für die Mitglieder der Royal Society zu geben.
Der Butler hat nur keine fähigen Köche an der Hand. Stimmt aber nicht, denn jetzt sind ja die Digedags da. Wie nicht anders zu erwarten, zaubern sie ein Spitzenmenü für die illustre Gesellschaft. Neben Denis Papin ist auch Edmond Halley, der Erfinder des gleichnamigen Kometen, zugegen. Als Halley über seine Entdeckung doziert, will ihm Papin mit seinem Dampfkochtopf die Show stehlen. Durch Papins Schussligkeit explodiert das Teil wie auf Stichwort. Bald merkt die Gesellschaft, dass es nicht der Komet war, sondern nur der Großvater des Schnellkochtopfs.
Kurz darauf hat Papin die nächste Generation seines Pottes fertig. Die Digedags sollen in ihrer Küche als Beta-Tester fungieren.  Natürlich wollen die beiden das Praktische mit dem kulinarischen verbinden und füllen allerlei Gehacktes in den Topf. Das Ergebnis des Experiments ist ein leckeres Gelee, das den Lord auf einen fatalen Gedanken bringt. Was spräche dagegen, etwa Müll in diesem Reaktor aufzuarbeiten?
Die Digedags müssen den gesamten Querschnitt der Küchenabfälle aufkochen. Eine erste Kostprobe verspricht nicht viel Gutes.
Doch der Lord will unbedingt als Sponsor der "Plumfordsuppe" in die Annalen der Haute Cuisine eingehen. Die Digedags sollen den Armen das Zeug verabreichen. Doch nicht einmal die örtlichen HartzIV-Empfänger wollen diese nette Sozialleistung annehmen. Der Ortsbüttel spricht den Digedags Platzverbot aus.
Das Entsorgen des Surrogates - sieht man mal davon ab, dass es auf die Sondermülldeponie gehörte - ist schwieriger als gedacht. Da sie einen erstklassigen Gummi gekocht haben, springt die Suppe flink durch die Kante. Erst die etwas zweckentfremdete Nutzung als Luftballon lässt die Masse ihre Bahn ziehen. Der fliegende Kloß beunruhigt die Bevölkerung, denn der Komet ist in aller Munde.
Als die Digedags völlig geschafft wieder aufs Schloss zurückkehren, lässt Plumford gerade seine Habe weltuntergangsfest machen. Der selbsternannte Inferno-Spezialist, Prof. Ebenezer Muff, wird von den Digedags sofort als Spinner eingestuft. Nun heißt es, wachsam bleiben.
Nachdem Muff den Lord in die Rettungstonne verpresst und den Digedags Hausaufgaben verordnet hat, räumt er die Schatzkammer aus. Doch die Digedags stellen ihn auf frischer Untat.
Mylord sind außer sich, als man ihm den Verbrecher übergibt.
Am nächsten Morgen wird der Übeltäter nach London überführt und soll dort vor Gericht gestellt werden.
Die Digedags überreden den Lord, den Halunken laufen zu lassen, die Blamage wäre sonst ganz auf seiner Seite.
Und da man momentan sowieso in der Hauptstadt weilt, will der Lord noch schnell ein paar Pfund beim Schiffsrennen setzen.
Von einfachen Segler über die Galeere und die Segelgaleere bis zum Schaufelradschiff ist alles im Angebot. Lord Plumford setzt auf die Galeere, ein todsicherer Tipp rät ihm dazu. Unbelesenerweise opfert er seine ganze Million Pfund. Papin favorisiert mit Sachverstand den Göpelschaufler.  Und er behält recht.
Nun hat Plumford sein kürzlich gerettetes Vermögen doch noch verspittelt.
Die Digedags bekommen erst mal Urlaub, sollen aber nach dem Weltuntergang wieder für den Lord kochen.
Papin ist dermaßen begeistert vom Siegerschiff, dass er sofort ein neues Modell bastelt, bei dem er die Gäule durch eine Pulvermaschine substituiert. Beim Testlauf muss er leider zur Kenntnis nehmen, dass Pferde doch weniger explosiv und umweltfreundlicher sind. Da die Detonation mit dem Einschlag des Kometen und so auch mit dem Weltuntergang gleichgesetzt wird, sind auch der Ferien der Digedags vorüber. Die Leibköche seiner Lordschaft kredenzen Plumford seine eigene Kreation. Mehr gibt die Kasse nicht mehr her. Sie werden fristlos entlassen und kehren mit Papin nach Deutschland zurück.
 
Beilage:
Steinchen an Steinchen - Ein Lord erfindet eine Suppe
Die "Rumforsdsuppe" - eine gelungene Weiterentwicklung der Plumfordsuppe.
Vom Erfinder der Konservendose über die Pasteurisierung bis zum schwimmenden Fischkombinat der DDR.

Rückseite:
Papins Dampfkochtopf versus Huygens' Pulvermaschine
Das Explodieren ist beiden in die Wiege gelegt.

 

 © Copyright 2000-2024 Orlando Seitenanfang | HomepageeMail | Impressum