
Um die Leser nicht noch länger mit weiteren Erfindungen zu foltern, wird
erst mal eine schöpferische Pause eingelegt.
Nunmehr kommen die unendlichen Weiten zu ihrem Recht, schließlich fliegt
man ja durchs All.
Die Raumfahrer waren während der geschichtlichen Abschweifungen
nicht faul und haben das Raumschiff in die Nähe eines rötlichen
Planeten bugsiert.
Mit an Bord ist der Starregisseur der Republikanischen Union namens
Quintilius Quick. Jener will die Digedags als Schauspieler für seinen
Expeditionsfilm gewinnen. Bhur Yham vertritt natürlich die Meinung,
dass für einen spannenden Dokumentarfilm keine Darsteller vonnöten
wären. Und um das zu untermauern, zwängt er Quicks Nase in das Buch "Die
Welt in der wir leben". Hier bieten sich dem Betrachter
beeindruckende Bilder aus der Planetenküche, doch Quick lässt sich
nicht beirren. Er steht mehr auf sex und crime - Sachen, die man
Bhur Yham nun ganz und gar nicht unterstellen kann.
Auf keinen Fall darf Quicks berühmter "Eierkistenwitz" in einem
seiner Werke fehlen. Dig hat auch noch einen: "den mit der
Seltersflasche". Zeitgemäß mit dem auch in der Zukunft gefragten
Schnappverschluss - sonst wäre das auch gar nicht möglich.
Aber Stuss beiseite, unser Raumschiff ist gerade weich auf dem Planeten
aufgeschlagen.
Die ersten nassforschen Entdecker kommen schleunigst wieder ins
Trockene zurück, denn draußen schüttet es gewaltig. |
Das ist nicht verwunderlich, denn das Schiffsbarometer ist auf "schlecht" stehen
geblieben. Weil's nämlich wieder mal keiner aufgezogen hatte. Der
Regenmesser zeigt vier Liter in drei Sekunden, das deutet auf eine
leichtere Sintflut hin. Nichtsdestotrotz sind die jungen Forscher kaum
zu bremsen, es zieht sie mit Macht in die freie Natur. Man sagt ja, es gäbe
kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. Auch Quicks Mannen
haben ihre Aufgaben zu erfüllen, da hilft kein Zaudern. Aber outdoor-mäßig
sind die Helden der Kurbel miserabel
ausgestattet.
Die Digedags werden auserkoren, eine große Holzkiste mit wichtigen
Filmrequisiten durch die felsige Landschaft zu kanten. Ein wahres
Himmelfahrtskommando bei diesem brisanten Inhalt. Der Film-Trupp
strebt ebenfalls dem Himmel entgegen, denn Quick will einen Punkt
über der Wolkendecke erreichen, um dort im Sonnenlicht ein epochales
Kunstwerk zu erschaffen. Doch so hoch führen die Wege nicht. Also
muss man sich damit begnügen, die Dreharbeiten etwas tiefer zu
beginnen.
Bhur Yham inspiziert gerade die Außenreviere. Auch er hat im Film
eine Rolle zu spielen, wird allerdings von einem Profi-Mimen
gedoubled. Der Maskenbildner hat sein Bestes gegeben, aber bei
diesem Regen läuft dem Schauspieler Willi Wurzl das ganze Make-up
über die Larve. Der Stunt geht fast in die Hose, im letzten Moment
wird Wurzl vorm Absturz bewahrt. Das geht auch Quick an die zarten
Saiten und er beschließt, einen ungefährlicheren Drehort
aufzusuchen.
Die Moral der Truppe sinkt rapide, der Maskenbildner hat nur noch
Eierpampe auf dem Tablett. Dem unglücklichen Kameramann sind die Gerätschaften
abgesoffen und auch die gewöhnlichen Sherpas wollen nicht mehr
weiterlaufen.
Die Digedags würden die Kiste am liebsten aufs Pflaster knallen.
Quick kann das im letzten Moment verhindern. Doch ein explodierender
Geysir vollendet das Werk. Aus den Splittern der Kiste fliegen den
Filmfreunden hunderte von Eiern um die Ohren. Eine nette Einladung
zum Picknick. |
Völlig von der Rolle, rodelt er einen steinigen Abhang
hinunter. Glück im Unglück, er endet in einer relativ trockenen Höhle.
Die Digedags sollen nun die ihnen zugedachten Rollen einstudieren. Dag
muss Dig im Film KO schlagen. Dies belustigt Dig ungemein und man
versucht im Vorfeld, die Hackordnung korrekt festzulegen. Da Quick
richtig vermutet, dass er die Echtheit so niemals wieder hinbekommt,
befiehlt er "Film ab!" Nun kehrt bei den Digedags der Verstand
vorfristig wieder zurück und sie brechen ihren Schaukampf ab. Aber die
Szene ist nicht im Kasten, denn der olle Leierheini hat vergessen,
einen Film einzulegen. Quintilius Quick ist knapp vor dem Irrsinn,
stößt sich jedoch noch rechtzeitig seine Birne an einem Vorsprung ein,
was seinen Frust auf die Felszacke lenkt. Hätte er sie mal nicht
abgeschlagen, denn nun nimmt das Unheil seinen Lauf. Nach dem
Wassereinbruch folgt ein Steinschlag und im Nu wird es finster im
Karton. Bis auf einen kleinen Lichtspalt ist der Höhlenausgang
verschüttet worden. Die Digedags als alte Pyromanen (siehe auch
Heft 7) schlagen eine gerichtete Sprengung
vor. Gut, dass die Filmindustrie auf dem Neos noch mit dem guten alten
Zelluloid arbeitet. Sogar extrem preisverdächtiges Filmmaterial kommt
der Not gehorchend zum Einsatz. Hier ist es allerdings kein Knaller,
denn die Ladung verpufft wirkungslos. Trotzdem sind jetzt alle lustig
geschwärzt. Quick ist sein Humor aber abhanden gekommen.
Also trübe Aussichten für die hoffnungsvollen Nachwuchstalente.
Beilage:
Steinchen an Steinchen - Ein
Blick in das Innere der Erde
Über den heißen Inhalt unseres Lieblingsplaneten. |
Rückseite:
Entstehung eines Planeten vom Staubkorn zum Steinklops. |
Bildquelle:
Viele Anleihen der Abbildungen stammen aus dem Buch
"Die Welt in der wir leben" ("The
world we live in" von Lincoln Barnett) - ein absolut
empfehlenswertes Werk. |
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