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Neben dem alles überragenden
"Mosaik" gab
es in der DDR einige, wenn auch nicht allzu viele, Publikationen mit Comics
und Strips bzw. zeitgemäßer ausgedrückt: "Bildergeschichten".
Dies betraf im
wesentlichen die beiden Kinder-Zeitschriften
"Atze" und
"Fröhlich sein und singen".
Die bekannteste, längste und sicher auch beliebteste Comic-Serie aus "Atze"
war mit Sicherheit "Fix und Fax" von Jürgen Kieser.
Ein relativ großer Teil der in den beiden Zeitschriften erschienenen
Comics
und Geschichten besaß allerdings mehr oder weniger politisch-ideologische
Hintergründe. Das traf für "Atze" später noch mehr zu als für "Frösi".
Schließlich sollten "Atze" und "Frösi" die Kinder zu
allseitig gebildeten sozialistischen Persönlichkeiten erziehen, was
bekanntlich beim "Mosaik" nie so recht gelingen wollte und deshalb von
"oben" oft reklamiert wurde. |
Bei der Durchsetzung dieses
wahrhaft hehren Bildungsziels spielte natürlich das beliebte Thema
"Klassenkampf" die dominierende Rolle und schlug mit zahllosen
Beiträgen
gnadenlos zu.
"Atze" und "Frösi" sollten nach den Vorstellungen der
"herrschenden Klasse" von den
Kindern im Alter zwischen 8 und 13 Jahren konsumiert werden und die
noch etwas weichen Hirne entsprechend formieren.
Trotzdem existierten in beiden Publikationen aber auch unterhaltsame,
lustige und ebenso interessante Geschichten, die glücklicherweise das
Interesse am Kauf der Hefte erhalten haben.
Viele der Ausführenden
haben sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten große Mühe gemacht und
allerhand Anspruchsvolles zu Wege gebracht.
Ideologische Träger der beiden Zeitschriften waren die
"Pionierorganisation" bzw. die "Freie Deutsche Jugend". |
Weitere für Kinder konzipierte
Zeitschriften und Veröffentlichungen, die auch diverse Comics
enthielten, waren die "Schulpost", "Der Junge Pionier", welcher 1958
in die "Trommel" überführt wurde,
die "ABC-Zeitung" und
"Unser Robinson, Kleines Blatt für
Bücherfreunde", eine Publikation des Kinderbuchverlags [vom
Februar 1956 bis Oktober 1969].
Daneben erschienen Comic-Strips auch in den Zeitschriften
"Wochenpost",
"Eulenspiegel", "Für Dich", "Neue Berliner Illustrierte",
"Freie Welt" sowie in
verschiedenen
Tageszeitungen. |
Eher für die größeren Kinder gedacht, aber
neben Aktfotos gelegentlich auch mit ein paar Comics
versehen, war die Monatszeitschrift "Das
Magazin". Besonders interessant sind hier die in den 50er-Jahren
erschienenen Geschichten von
Herbert Reschke "Waputa, die Geierkralle"
und "Ali Ben Populi und die Zauberlampe".
Unvergesslich bleiben natürlich
auch die beliebten Geschichten von Erich Schmitt um "Kuno Wimmerzahn",
"Schwester Monika", "Ede" und andere, die ebenfalls als Sammelbände
erschienen, aber meist für ältere Leser gedacht waren.
Da ich dem typischen Alter des Frösi- und Atze-Lesers Anfang der 60er
entrückt war, liegt der Schwerpunkt meiner Betrachtungen natürlich auf
den früheren Jahren. Außerdem bin ich der festen Meinung, dass das
Niveau dann stark nachließ und gleichzeitig der ideologische Aspekt
verstärkt zur Geltung gebracht wurde.
Eine
sehr
umfangreiche Sammlung der meisten in der DDR veröffentlichten
Bildergeschichten und Comics findet man auf Guidos Weißhahns
Seiten. |
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Auch ich habe versucht, einen kurz
gefassten Überblick der wichtigsten Kinderzeitschriften aus 40 Jahren
DDR und einige Zusammenhänge ihres Erscheinens im Allgemeinen und im
Besonderen zur gefälligen Beachtung zu bringen. |
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